Normierte Feldpostkarten, 1915/16, Nicole-Melanie Goll, Graz

9. August 2014 / Christoph Pelzl

„Die normierte Tötungsmaschine – der normierte Mensch“: Blogserie zum Ersten Weltkrieg

Kunst- & Naturvermittlung | Museumseinblicke | Neue Galerie mit BRUSEUM

Diese normierten Feldpostkarten wurden millionenfach während des Ersten Weltkriegs verschickt. Oftmals stellten sie die einzige Kommunikationsmöglichkeit mit der Heimat dar. Entsprechend wichtig war es daher, auch diese Verbindung aufrechtzuerhalten, wirkte sich das Erhalten einer Nachricht von Freunden, Familie und Ehefrau positiv auf die Moral der Soldaten aus.

Normierte Feldpostkarten

Während des Krieges wurde ein weitreichendes Postsystem etabliert, das aufgrund von Truppenverschiebungen und Transportschwierigkeiten jedoch nicht immer fähig war, die Feldpost den Soldaten in den Kampfgebieten zukommen zu lassen. Grundsätzlich waren Briefe und Postkarten, die als Feldpost gekennzeichnet wurde, portofrei.

Deutsches Maschinengewehr

Deutsches Maschinengewehr, Muster 1908 mit Gurttrommelansatz mit österreichischem Dreibein, Berlin, 1915, GrazMuseum

Deutsches Maschinengewehr, Muster 1908 mit Gurttrommelansatz mit österreichischem Dreibein, Berlin, 1915, GrazMuseum

Während des Ersten Weltkriegs kamen in der k.u.k. Armee vor allem Maschinengewehre des Typs 07/12 der Firma Schwarzlose zum Einsatz. Aber auch MGs des hier abgebildeten deutschen Typs standen in Verwendung, um den Mangel in der eigenen Produktion auszugleichen. Man unterschied leichte, mittlere und schwere Maschinengewehre, die mit Tragtieren an den Einsatzort transportiert wurden.

Ihr Gewicht erschwerte den Einsatz im Bewegungskrieg. Bis zu sechs Soldaten waren mit der Bedienung des MGs befasst. Im Stellungskrieg konnten sie durch ihre höhere Feuerschnelligkeit ihre Wirkung voll entfalten. Sogenannte Maschinengewehr-Nester wurden errichtet und der Gegner wurde durch den Einsatz mehrerer Maschinengewehr ins Kreuzfeuer genommen. Auf das im Ersten Weltkrieg eingesetzte Maschinengewehr des Typs 08/15 ist auch die gleichlautende Redewendung zurückzuführen, die in Österreich und Deutschland gleichbedeutend mit „gewöhnlich“, „durchschnittlich“ ist.

 

Zum Nachlesen

Teil 1: “Objekte gegen das Vergessen”
Teil 2: „Der kranke Mann an der Donau?“
Teil 3: „Stramm deutsche Stadt?”
Teil 4: „Die Zahnräder beginnen sich zu drehen“
Teil 5: „Hurra das Dritte Korps“
Teil 6: „Die Gegend scheint da ,vorne‘ ein Ende zu haben, dem ein ,Nichts‘ folgt“
Teil 7: „Die normierte Tötungsmaschine – der normierte Mensch“
Teil 8: „Den Witwen und Waisen gefallener Krieger“
Teil 9: “Nie wieder Krieg!”
Teil 10: „Zur Erinnerung an „schwere Zeiten””
Teil 11: „Frauen und Kinder an der Heimatfront”
Teil 12: “Erlkönig unter Wasser”

Eckdaten

  • Thema: Teilt mit uns Eure Meinungen, Gedanken und persönlichen Erinnerungsstücke zum Ersten Weltkrieg.
  • Laufzeit: 27. Juni bis 30. September
  • Hashtags: #wk1 und #stmk
  • Bewerbung: Wir bewerben die Beiträge über Twitter (@Joanneum), auf den Facebook-Seiten des Museum im Palais und der allgemeinen Joanneums-Seite sowie auf unserer Website. Außerdem werden wir diesen Beitrag regelmäßig aktualisieren und eure Beiträge hier am Ende des Textes verlinken. Nach Ablauf der Serie bringen wir auch eine Zusammenfassung hier im Museumsblog.
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