21. Januar 2022 / Universalmuseum Joanneum
Grüne Museen: Das Kunsthaus Graz und das Volkskundemuseum am Paulustor sind mit dem Österreichischen Umweltzeichen zertifiziert
Museums For Future, Joanneumsviertel, Foto: UMJ/J.J. Kucek
Nach der Teilnahme am Klimastreik von Mitarbeiter*innen des Kunsthauses und des Universalmuseums Joanneum, konnten heuer weitere wichtige Meilensteine in Richtung Nachhaltigkeit erreicht werden: Das Kunsthaus Graz sowie das Volkskundemuseum am Paulustor wurden mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet!
Das Volkskundemuseum am Paulustor widmet sich in seiner 2021 präsentierten Neuaufstellung in mehrfacher Hinsicht den Themen Klimawandel, Umwelt und Engagement für den Klimaschutz: Nicht nur in der Ausstellung, sondern auch im Umbau des Volkskundemuseums 2020 wurde darauf geachtet, nachhaltig und ressourcenbewusst zu agieren ‒ in Bezug auf Materialien, lokale Dienstleister*innen und energieeffiziente bauliche Adaptionen. Außerdem will das Museum als Ort, der aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen aufnimmt und durch Vernetzung und Kommunikation unterstützend wirken kann, Besucher*innen zum Nachdenken und zur Auseinandersetzung mit drängenden Fragen anregen: Ressourcen, Nachhaltigkeit und Mobilität sind nur drei Themenfelder, die in der aktuellen Ausstellung zum Diskurs einladen, mit Blick auf die jüngere Vergangenheit und Gegenwart, aber auch auf die Zukunft bezogen.
Als der Beschluss gefasst wurde, sich für diese Auszeichnung zu bewerben, war ein Großteil der Anforderungen tatsächlich schon umgesetzt: Im Kunsthaus Graz waren die Leuchtmittel bereits auf LED umgestellt, das Abfall-Konzept wurde adaptiert, einige kleinere infrastrukturelle Anpassungen (etwa die Beschaffung eines umweltzertifizierten Kopierpapiers) wurden vorgenommen sowie Aktionspläne erstellt.
„Das Kunsthaus Graz und das Volkskundemuseum haben sich ja schon im Rahmen der STEIERMARK SCHAU 2021 mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt, da war das Umweltzeichen der nächste logische Schritt“, weiß André Getreuer-Kostrouch, der als Leiter der Logistik am Universalmuseum Joanneum die Bewerbung um das Österreichische Umweltzeichen koordiniert.
Auf dieser Auszeichnung wird sich das Museum aber nicht ausruhen! Es gibt Richtlinien des Gütesiegels, die dabei helfen, den Fokus nicht zu verlieren: Eine regelmäßige Überprüfung der gesetzten oder begonnenen Maßnahmen ist Teil des Prozesses, der mit dem Erlangen des Umweltzeichens angestoßen wurde. „Ziel ist es, dass nachhaltiges Agieren im Museumsbetrieb auf allen Ebenen selbstverständlich wird. Das können wir nur erreichen, wenn alle an einem Strang ziehen“, so die Verantwortlichen im Universalmuseum Joanneum André Getreuer-Kostrouch, Patricia Wess (Volkskundemuseum) und Katia Huemer (Kunsthaus Graz).
Weitere Informationen zum Grünen Museen können hier zum Kunsthaus Graz und zum Volkskundemuseum am Paulustor nachgelesen werden.
Was ist das Österreichische Umweltzeichen?
Das Österreichische Umweltzeichen ist ein Gütesiegel für ökologische Wirtschaft, das vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie verliehen wird. Es zeichnet Museen und Ausstellungshäuser in den Bereichen umweltfreundliches Management und soziale Verantwortung aus und steht somit für „Museen mit Umweltplus“. Die Anforderungen zur Erlangung des Siegels sind in einem Richtlinienkatalog festgehalten, dessen Erfüllung und Einhaltung von einer unabhängigen Prüfungsstelle begutachtet werden. Das Österreichische Umweltzeichen wird für die Dauer von vier Jahren vergeben, anschließend ist wieder ein neues Gesamtgutachten fällig.
Museumsspezifische Umweltkriterien
Der Kriterienkatalog des Österreichischen Umweltzeichens, nachzulesen hier, umfasst alle für den Betrieb relevanten Bereiche. Verschiedene Kriterien wie beispielsweise Anforderungen zu Reinigungsmitteln, Bürobedarf, aber auch Ausstattungsanforderungen, umweltgerechte Entsorgung entstandener Abfälle sowie Umgang mit Ressourcen, etwa Wasser und Energie, werden hier erwähnt. Nicht zu vergessen sind die sozialen Bestimmungen, wodurch die Kriterien für das Umweltzeichen auch durch Mitarbeiter*innen und Gäste mitgetragen werden sollen.
Auch für die Vermittlungsarbeit gibt es Richtlinien: Das Bildungsangebot von Museen soll eine nachhaltige Entwicklung fördern, das bedeutet zum Beispiel, Mehrperspektivität, kulturelle und soziale Unterschiede sowie Methodenvielfalt einzubringen.
Die nächsten Schritte
Das Universalmuseum Joanneum blickt auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen und drückt das wachsende Interesse an ökologischem Wirtschaften aus: Das Kunsthaus Graz und das Volkskundemuseum am Paulustor übernehmen durch die Vergabe des Umweltsiegels die Vorreiterrolle, denn neben diesen beiden Häusern sollen auch die anderen 17 Museen des Joanneums folgen! Derzeit liegt der Fokus auf dem Österreichischen Freilichtmuseum Stübing.
Erfahren Sie mehr über Museums For Future im Universalmuseum Joanneum!
Österreichisches Umweltzeichen
Schlagworte: grünes museum | Kunsthaus Graz | museums for future | Nachhaltigkeit | umweltzeichen | Volkskundemuseum am Paulustor | Zukunft