Venedig (?), 1692, Globus: Papier, Kupferstich koloriert, lackiert, Gestell: Nussbaum-, Nadel- und Lindenholz geschnitzt, lackiert, vergoldet/Foto: UMJ

2. April 2016 / Christoph Hartner

Ein himmlisches Erdenrund

Gastbeiträge | Museum für Geschichte

Wer sich ein Bild von der Erde machen will, greift auch in Zeiten von Google Earth noch gerne auf den guten alten Globus zurück. Spätestens ab dem Mittelalter waren Globen in so gut wie jeder Bibliothek zu finden - egal ob diese einem geistlichen oder einem weltlichen Fürsten gehörte.

Für die Wissenschaft wurden sie anfänglich nur selten genutzt, dienten stattdessen vor allem repräsentativen Zwecken. Gepaart waren sie oft mit einem himmlischen Gegenpart, auf dem die Fixsterne und Sternbilder eingezeichnet waren. Ein solches Paar aus der Werkstatt von Vincenzo Coronelli (1650-1710) kam Ende des 17. Jahrhunderts auch in die Grazer Universität der Jesuiten.

Der gebürtige Venezianer war ein berühmter Kartograf und Kosmograf hatte sich vor allem für die hohe künstlerische Qualität in der Ausstattung seiner Globen einen Namen gemacht. Vom Grazer Paar ist nur noch der Himmelsglobus erhalten, dieser ist aber – vor allem wegen der kolorierten Kupferstiche der Sternbilder, aber auch wegen des prachtvoll vergoldeten Holzgestells – eine besondere Schönheit. Ausgestellt ist er im Grazer Museum im Palais.

Ursprünglich veröffentlicht in der Steirerkrone im Rahmen der Serie „Steirische Schätze“.

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