Foto: http://lippzahnschirm.com, Art Direction: Kristina Bartosova

1. April 2016 / Christoph Pelzl

Als wir ins Universalmuseum abtauchten – Ein kleines Making-of des Museums-Magazins 2016

Kunst- & Naturvermittlung | Museumseinblicke | Neue Galerie mit BRUSEUM

Seit Anfang März ist es auf der Welt: Das Museums-Magazin. Es ist an allen Standorten erhältlich und kaum übersehbar, da es auf Deutsch in gelb-pink bzw. auf Englisch in grün-orange daherkommt. Doch wie kam es dazu, dass jemand Externes, wie wir – Vera Bachernegg & Katharina M. Zimmermann - so tief in die Museumsgeheimnisse eintauchen durften? Wie war das? Davon handelt dieser Blogbeitrag.  

 

So ganz aus heiterem Himmel sind wir ja nicht zum Museums-Magazin gekommen. Da war schon ein bisschen Vorarbeit zu verrichten. Angefangen hat das mit uns, die wir uns seit dem gemeinsamen Anglistik-Studium kennen, und mit einem Reisebuch über Cornwall. Von den Stränden im Südwesten Englands bis zum Herzen des Joanneumsviertels ist es schon ein weiter Sprung. Aber da war ja noch etwas dazwischen: Nachdem das mit „Eat Surf Live – dem Cornwall Reisebuch“ ganz gut gegangen ist, haben wir auch noch „Eat Hike Live – das Steiermark Reisebuch“ und „Eat Bike Live – das Sylt Reisebuch“ geschrieben. Herausgegeben wurden diese Werke im Eigenverlag „Eat Write Live“. Viele Anglizismen, viele kurze Verben. Was dahinter steckt, ist, dass wir gerne neue Orte entdecken, mit spannenden Menschen reden, unsere Entdeckungen zu Papier bringen und diese mithilfe von findigen Designern in schönes Layout packen. So ist jede Seite ein Erlebnis und im besten Fall auch ein Genuss für den Leser. So der Prolog. Das haben die Mitarbeiter des Universalmuseums Joanneum mitbekommen und uns gefragt, ob wir nicht gemeinsame Sache machen wollen. Und was sollten wir anderes sagen als „Yes, yes … a thousand times yes?

 

Im Sonnenschein und im Schnee

Recherche ist immer spannend. Ein Aufbruch, ein Beschnuppern, ein Kennenlernen. Im Fall vom Museums-Magazin durften wir wieder einmal durch die Steiermark tingeln. Bei 12 Standorten macht man ganz schön Kilometer. Vom Schloss Trautenfels fuhren wir bis ins verschneite Krieglach, dann ins sonnige Stainz und wieder zurück nach Graz. Kein Problem! Vor allem mussten wir uns wirklich an der Nase nehmen: Wie viele der Museen hatten wir zuvor wirklich gesehen? Und wie viele davon nur im Zuge eines Schulausflugs? Schön langsam wurde uns auch bewusst, wie groß diese Organisation eigentlich ist. Und wie spannend jedes einzelne Haus an und für sich ist. Themen wie Jagd, Volkskunde, Peter Rosegger, Naturkunde oder Landwirtschaft sind so interessant aufbereitet, dass man am liebsten den ganzen Tag damit verbringen möchte.

 

Destillieren will gelernt sein

Mehr ist immer besser? Naja. Wenn man sich irgendwann auf 50 Seiten beschränken muss, die Interviews mit den Kuratoren und anderen Museumsmitarbeitern aber immer spannender werden, dann gibt es da bald ein gewaltiges Platzproblem. Wir hätten mit den Informationen, die wir sammeln durften, gerne eine Enzyklopädie geschrieben. Leider hat das (noch) niemand finanziert. So mussten wir eben destillieren. Und es war bei all dem interessanten Input nicht einfach, eine Gewichtung zu finden. Wir haben uns dennoch für die locker-flockige Variante mit einigen persönlichen Anekdoten und Interviews entschieden. Denn so wird das Interesse geweckt und bald können dann auch andere Museumsbesucher auf unseren Spuren durch die Häuser spazieren. Eigentlich hätten wir ja auch im Heft selbst ein Making-of integriert. Doch da fehlte leider der Platz. Dafür haben wir etwa einen Brief an den Fürsten von Eggenberg drinnen, der zwar in der ursprünglichen Variante dreimal so lang war, aber Kürzen ist das, was man beim Schreiben gleich einmal lernt.

Eine schöne Hülle

Ein guter Inhalt kommt am besten in schönem Design daher. Dafür steckten wir mit Kristina Bartosova unter einem Cover. Gemeinsam mit ihr fanden wir ein für das Museum passendes Editorial-Design, das sich klar und deutlich von den bisherigen Produkten des Universalmuseums Joanneum abhebt und für den einen oder die andere, die das Museums-Design gewöhnt sind, auch etwas ungewohnt sein wird. Mit Icons, den Fotos von Katharina und Stilsicherheit von Kristina, was Schriftwahl, Farben und Komposition anbelangt, wurde daraus ein wunderschönes Magazin, bei dem man in „Eat Write Live“-Manier auf jeder Seite etwas Besonderes entdecken kann.

Danke an das Team des Universalmuseums Joanneum fürs Vertrauen, die große Chance, die Zeit und die gute Zusammenarbeit!

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