18. Dezember 2013 / Sabine Jammernegg
Die rechte Hand des Kurators
Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie die verschiedenen Werke in einem Museum an ihren Platz kommen? Dass es Kuratorinnen und Kuratoren gibt, ist meist bekannt, aber dass diese Hand in Hand mit der Registratur arbeiten, vielleicht schon nicht mehr. „Der Kurator sucht für eine Ausstellung die Kunstwerke aus und wir kümmern uns darum, dass die Werke auch unbeschadet und rechtzeitig vor Ort sind“, erzählt Magdalena Reininger, die seit 2008 in der Ausstellungsregistratur arbeitet, das als eigenes Referat zur Abteilung Museumsservice gehört.
Gemeinsam mit ihren drei Kolleginnen kümmert sie sich um Leih- und Versicherungsverträge, managt alles rund um den Transport und auch beim Aufbau steht sie dem Aufbauteam und den Kuratorinnen und Kuratoren mit Rat und Tat zur Seite. „Wichtig ist auch die Dokumentation, wir halten alles genau fest. Bekommen wir das Werk einwandfrei geliefert oder ist es beschädigt? Solche Informationen brauchen wir für die Versicherung“, betont Reininger.
Hauptsächlich ist sie mit ihren Kolleginnen im Rahmen von Ausstellungen mit moderner und zeitgenössischer Kunst beschäftigt und somit überwiegend für das Kunsthaus Graz und die Neue Galerie Graz im Einsatz. In anderen Häusern werden Registratur-Aufgaben zumeist von den Kuratoren selbst übernommen, aber natürlich hilft die zentrale Registratur auch dort immer wieder aus. Neben ihren organisatorischen Aufgaben wachen die Registrarinnen auch über die Finanzen. „Für jede Ausstellung steht ein gewisses Budget zur Verfügung. Wir schauen genau darauf, dass alles im Rahmen bleibt“, erklärt Reininger.
Die Schönheiten des Berufs
Für den verantwortungsvollen Beruf des Registrars gibt es keine eigene Ausbildung. „Ich habe Kunstgeschichte studiert. Einige Jahre war ich in Florenz und erst ein Praktikum hat mich zum Universalmuseum Joanneum gebracht. Ich hatte echtes Glück“, so das Organisationstalent. Der Zeitdruck in ihrem Job ist eine enorme Herausforderung. „Wir müssen so oft in der Sekunde handeln, manchmal gibt es nicht viel Zeit zum Überlegen.“ Besonders schön an ihrem Beruf findet sie den persönlichen Kontakt zu den Künstlerinnen und Künstlern, langweilig wird ihr dabei nie. „Jede Ausstellung ist anders. Von Anfang an mit dabei zu sein, wie eine Ausstellung entsteht, ist einfach ein tolles Erlebnis. Und am Ende zu sehen, was daraus geworden ist, macht große Freude“, betont Reininger lächelnd.
Gemeinsam mit ihren Kolleginnen betreut Magdalena Reininger jedes Jahr rund 25 Ausstellungen. Aktuell ist sie vor allem mit den Vorbereitungen zur ersten großen Frühjahrsausstellung im Kunsthaus Graz beschäftigt, wo durch ihr Zutun ab Februar im Space01 Werke von El Lissitzky und Ilya & Emilia Kabakov zu bestaunen sein werden!
Bisher in dieser Reihe erschienen:
Die Natur als großes Vorbild
Arbeit mit viel Gefühl
Im Universalmuseum Joanneum arbeiten Menschen in Berufen die nicht alltäglich sind. In einer Kooperation mit dem Referat Kommunikation Land Steiermark holt Sabine Jammernegg, Redakteurin des Steiermark Report und von Panther intern, diese in den nächsten Monaten vor den Vorhang.
Schlagworte: Arbeiten im Museum | Registratur