Kriegsausstellung am Feliferhof 1915, Fotografie Sammlung Kubinzky, Graz

14. Juli 2015 / Anna Fras

Warum Krieg?

Gastbeiträge | Museum für Geschichte

Der letzte Termin der Veranstaltungsreihe im Rahmen der Ausstellung Die Steiermark und der „Große Krieg“ im Museum im Palais stellte sich die Frage „Warum Krieg?“.

Im Jahr 1932 luden der Völkerbund und dessen Internationales Institut für geistige Zusammenarbeit Albert Einstein dazu ein, mit einer Person seiner Wahl über ein Thema seiner Wahl zu diskutieren. Der Völkerbund ging aus der Pariser Friedenskonferenz hervor und sollte nach dem Ersten Weltkrieg den globalen Frieden sichern, was ihm, wie wir heute wissen, nicht gelang. Ein Krieg dieses Ausmaßes deutete sich 1932 nur schleichend an, die Vision eines Weltfriedens war noch lebendig.

„Es gäbe genug Geld, genug Arbeit, genug zu essen, wenn wir die Reichtümer der Welt richtig verteilen würden, statt uns zu Sklaven starrer Wirtschaftsdoktrinen oder –traditionen zu machen. Vor allem aber dürfen wir nicht zulassen, daß unsere Gedanken und Bemühungen von konstruktiver Arbeit abgehalten und für die Vorbereitung eines neuen Krieges mißbraucht werden. Ich bin der gleichen Meinung wie der große Amerikaner Benjamin Franklin, der sagte: es hat niemals einen guten Krieg und niemals einen schlechten Frieden gegeben“, so Einstein.

Der Physiker, der sich als „militanter Pazifist“ bezeichnete, suchte sich Sigmund Freund als Diskussionspartner aus. Einstein stellte Freud die Frage, ob es einen Weg gäbe, die Menschheit vom Krieg zu befreien, sie wiederstandfähiger gegenüber den „Psychosen des Hasses und des Vernichtens“ zu machen. Interessenskonflikte mit Gewalt zu lösen, sei laut Freud naturgegeben und tief im Menschen verankert. Der Mensch sei durch lediglich zwei Triebe, den Sexualtrieb und den Aggressionstrieb, gekennzeichnet. „Eine sichere Verhütung der Kriege“, sei laut Freud nur dann möglich „wenn sich die Menschen zur Einsetzung einer Zentralgewalt einigen, welcher der Richtspruch in allen Interessenskonflikten übertragen wird“, was für ihn in der Realität aber utopisch und nicht durchführbar erschien.

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Logo, blog4tickets, ÖH KultRef
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*Das blog4tickets-Projekt wurde mit der Absicht ins Leben gerufen, Studierenden den Zugang zur Kultur im Allgemeinen zu erleichtern und ihnen außerdem die Möglichkeit zu bieten, kostenlos an Grazer Kulturveranstaltungen teilnehmen zu können. Durch die damit verbunden Verpflichtung, dass nach dem Besuch eine Rezension verfasst werden muss, sollen die Projektteilnehmer/innen dazu angeregt werden, auf vertiefende Art und Weise über das Gesehene zu reflektieren und sich domit vor allem selbst zu dienen.

Der Beitrag von erschien zuerst im KultRef-Blog des Kulturreferates der ÖH Uni Graz im Rahmen des blog4tickets-Projekts*.

Kategorie: Gastbeiträge | Museum für Geschichte
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