14. Juni 2014 / Henriette Zierl
Ich sehe tote Menschen
Die Marketing-Abteilung hat auf jeden Fall ganze Arbeit geleistet, was die Werbung angeht. Denn als ich das erste Mal las, worum es gehen sollte, war ich sofort Feuer und Flamme – verkappte Archäologin, die ich bin 😀 . Verschiedene namhafte österreichische Zeitungen haben ebenfalls darüber geschrieben, unter anderem der Standard.
Ein mittelalterlicher Kriminalfall?
Worum geht es? Vor vier Jahren ist in der Grazer Burg bei Bauarbeiten ein kleiner Friedhof aus dem 16. Jahrhundert entdeckt worden. Die Skelette stammen dabei von ganz unterschiedlichen Personen, eines sticht allerdings aus der Menge heraus: Der sogenannte “Bolzen-Georg” hat ein Loch im Kopf und – was noch bemerkenswerter war – es steckte ein Stift unterhalb seines rechten Auges im Schädel, der nicht vollständig verrostet war. Forensiker, Mediziner und Anthropologen waren nun gefragt, herauszufinden, wie der Tote zu seinen Verletzungen gekommen war … Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind nun in der Ausstellung zu sehen.
Was beim “Knochen-Code” ausgestellt ist
Ehe man den einzelnen Raum betritt (Größer ist die Ausstellung nämlich nicht), ist links am Eingang eine Tafel, die den Toten in Bezug zum ersten Weltkrieg setzt. Erster Weltkrieg? Was der wohl mit dem Toten zu tun hat? Die Antwort: nichts – zumindest nicht unmittelbar (Liest man den Untertitel der Ausstellung “Körper erzählen vom Krieg” noch einmal, wird es zumindest etwas klarer).
In dem Ausstellungsraum fällt einem dann als erstes das überdimensionale Kunstwerk von Daniel Roth auf, das wohl als Kontrast zu dem Skelett auf der anderen Seite des Raumes dienen soll. Ich darf an dieser Stelle eine der Pressemitteilungen des Joanneums zur Ausstellung verlinken, da sich mir das Verständnis für die Installation ein wenig entzieht, muss ich gestehen …
Den gesamten Beitrag mit weiteren Infos zur Ausstellung, mein Fazit und eine Antwort unserer Archäologen auf den Blogpost gibt es hier zu lesen.
Schlagworte: Knochen-Code