Mit der Lupe auf Spurensuche: Teilnehmer*innen untersuchen das „Prachtalbum” im Workshop zu Brasilien. Foto: Technisches Museum Wien

3. Januar 2024 / Michaela Frauwallner

Kein neutraler Ort. Dekoloniale Handlungsräume in österreichischen Museen und Archiven

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Ein zweitägiger Workshop (23./24. Oktober 2023) der Museumsakademie in Zusammenarbeit mit dem Technischen Museum Wien wurde selbst zum dekolonialen Handlungsraum, um praxisorientierte Lösungsansätze für das Zeigen, Sichtbarmachen und Problematisieren kolonialer Objekte in musealen Sammlungen anzuregen.

Der Umgang mit Objekten mit kolonialen Kontexten ist nicht erst seit der Debatte um die Restitution von sogenannten „kulturell sensiblen Objekten“1 ein heiß diskutiertes Thema in westlichen Museen. Der zweitägige Workshop der Museumsakademie in Zusammenarbeit mit dem Technischen Museum Wien wurde nun selbst zum dekolonialen Handlungsraum, um praxisorientierte Lösungsansätze für das Zeigen, Sichtbarmachen und Problematisieren kolonialer Objekte anzuregen.

Museen auf dem Prüfstand historischer Verantwortung

Die Museumslandschaft Österreichs steht am Scheideweg einer historischen Aufarbeitung. Im Fokus des Workshops „Kein neutraler Ort. Dekoloniale Handlungsräume in österreichischen Museen und Archiven“ stand die bedeutende, jedoch oft übersehene Rolle dieser Kultureinrichtungen als strukturelle Verstärker rassistischer Machtverhältnisse und als Akteure in kolonialen Netzwerken. Abseits der aktuellen Debatten rund um Restitution geht es nun darum, wie Museen und Archive den ersten Schritt in Richtung Verantwortung gehen können – die akribische Erschließungsarbeit ihrer Bestände. Die zentrale Frage dabei: Wie nähern wir uns jenen Objekten, deren Ursprünge untrennbar mit kolonialer Ungerechtigkeit verwoben sind, sowohl in Forschung als auch Vermittlung?

Praktiken das Sammelns, Ordnens und Klassifizierens waren und sind nicht neutral – ihnen sind bestimmte Vorstellungen und Werte inhärent, die ein Ausdruck ihrer jeweiligen Entstehungszeit sind. Objekte mit kolonialen Kontexten oder Repräsentationen kolonialer Herrschaft dienten beispielsweise dazu, koloniale Praktiken zu rechtfertigen und Macht zu demonstrieren. Mithilfe dieser Objekte wurde (und wird immer noch) eine Geschichte über kolonisierte Orte, Menschen und Gegenstände geschrieben, welche nur die eurozentrische Perspektive der Kolonisator*innen berücksichtigte und deren Bedeutung und Platz in der Welt über alles andere stellte. Museen müssen sich ihrer historischen und gegenwärtigen Rolle als Verstärker dieser Perspektiven und ihrer Rolle als Orte der Institutionalisierung von Wissen bewusst sein und dementsprechend ihre Bestände aufarbeiten. Wie Schritte einer solchen Aufarbeitung aussehen könnten, wurde beim Workshop durch Inputs von Forschenden und Museumspraktiker*innen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz vorgestellt.

Pia Schölnberger eröffnet mit einem Einblick in die Entwicklung der Provenienzforschung in Österreich. Basierend auf den im Juni 2023 präsentierten Empfehlungen zum Umgang mit kolonialen Erwerbskontexten an österreichischen Bundesmuseen soll nun eine gesetzliche Grundlage geschaffen werden. Foto: Technisches Museum Wie

Impulse setzen – den Schritt von der Theorie zur Praxis wagen

Als Auftakt zum Workshop stellte Pia Schölnberger (BMKÖS) die Entwicklung der Provenienzforschung in Österreich von 1998 bis hin zu den 2023 präsentierten Handlungsempfehlungen zu Objekten aus kolonialen Kontexten dar. Im Fall, dass souveräne Staaten Rückgabeansuchen an die Republik Österreich stellen und die betreffende Erwerbung in außereuropäischem, kolonialem Kontext nachweisbar ist, sollen Rückgaben ermöglicht werden. Außerdem, so führt Schölnberger aus, solle die Grundlagenforschung (proaktive Provenienzforschung) ausgebaut werden, ebenso wie die spezifische Forschung (reaktive Provenienzforschung) in Zusammenarbeit mit den Herkunftsgesellschaften im Falle von Restitutionsersuchen. Wenn die Voraussetzungen für eine Rückgabe nicht erfüllt sind, seien alternative Lösungen wie Dauerleihgaben oder Forschungsprojekte in Betracht zu ziehen. Des Weiteren solle das Thema koloniales Erbe in einem breiteren Kontext diskutiert werden, einschließlich Bildung, Wissenschaft, Gesellschaft und Kultur.

Institutionen verschiedener Fachrichtungen sind aufgerufen, sich grundsätzlichen Diskussionen zu stellen, die den kolonialen Blick und die damit verbundenen historischen Praktiken des Sammelns und Kategorisierens infrage stellen. Museen werden dabei zunehmend als Orte verstanden, die nicht neutral sind, sondern durch die Art und Weise, wie sie Objekte zeigen, präsentieren und beschreiben, aktiv Geschichte gestalten. Das sprachliche Framing in Datenbanken, oft ein Spiegel historisch gewachsener Kategorisierungen, steht dabei ebenso auf dem Prüfstand wie die Digitalisierung und die öffentliche Nutzung von Sammlungen, die den Umgang mit diesen Materialien verändern.

Vorne: die Literaturtipps des Technischen Museums zu dekolonialen (Museums)Praktiken. Im Hintergrund: die Vortragende Minitta Kandlbauer beantwortet die Fragen der Teilnehmer*innen. Foto: Technisches Museum Wien

Sprachgebrauch und Zeigestrategien

Minitta Kandlbauer (Germanistin, Goldegg Training Buch-, Medien- & Verlagsakademie) widmete sich in ihrem Vortrag dem sprachlichen Umgang, das heißt der Begriffsverwendung, in Zusammenhang mit kolonialen Kontexten. Kritik äußerte Kandlbauer an der gegenwärtigen Vorgangsweise, dass die Diskussion zu rassistischen Begriffen immer wieder neu aufgerollt werde und es dabei auch zur institutionellen Reproduktion rassistischer Begriffe komme – obwohl es hierzu nicht nur bereits Methoden der Sprachwissenschaft gebe, sondern auch klare Definitionen von beispielsweise People of Color selbst. Mit der eindringlichen Erinnerung daran, dass wir alle für unseren eigenen Sprachgebrauch verantwortlich sind, forderte Kandlbauer dazu auf, Methoden wie das sensitivity reading (ein Gegenlesen sensibler Themen) oder Schulungen zu sensibler Sprache aktiv zu nutzen. Es gäbe nicht die eine „richtige“ Lösung für den Umgang mit problematischen Inhalten, das Ausprobieren und Umsetzen zeige immer erst, was funktioniert und was nicht – dieses Erproben als Handlungsaufforderung betonte auch Christine Bartlitz (Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, Visual History), die im Rahmen ihres Beitrages verschiedene Strategien zur Verwendung und Präsentation von Objekten aus kolonialen Ursprüngen vorstellte und auf die Verdichtung dieser Debatte in den letzten fünf Jahren verwies.

Vortrag von Christine Bartlitz zu Umgangsstrategien und Zeigepolitik. Foto: Technisches Museum Wien

So werden ethische Fragen des Zeigens oder Nicht-Zeigens nicht nur zusehends in akademischen und kuratorischen Kontexten diskutiert (vgl. dazu insbesondere den von Christine Bartlitz mitverantworteten Schwerpunkt zu „Bildethik“ auf Visual History), sondern auch immer öfter politisch kontrovers diskutiert. Das Spannungsfeld zwischen Zeigen, um nicht zu vergessen, und der Bewahrung der Würde der dargestellten Menschen, von dem Bartlitz sprach, wurde im gesamten Workshop immer wieder auch von Teilnehmenden thematisiert. Diskutiert wurde im Anschluss auch die Frage, inwiefern trotz der häufig auftretenden Parallelen in der Erforschung von kolonialen Kontexten und der Erforschung von NS-/Holocaust-Kontexten diese Bereiche einer methodischen und inhaltlichen Differenzierung bedürfen.

Sprache als Schlüssel: der Weg zur Dekolonisierung musealer Datenbanken und Sammlungen

Ein essenzieller Punkt bei der Aufarbeitung von Museumsbeständen unter diskriminierungs-, rassismus- und machtkritischen Aspekten ist die Dekolonisierung von Datenbanken. Doch was bedeutet das eigentlich? Gegenstände in Sammlungen werden in Datenbanken erfasst, wo Informationen wie ihre Herkunft und eine Beschreibung vermerkt werden. Objekte werden auch mit Schlagworten versehen, durch die sie per Suchfunktion aufgerufen werden können. Gerade im Zuge digitaler Veröffentlichung werden Datenbanken zu öffentlichen Orten. Damit bekommt die Frage nach der verwendeten Sprache eine zusätzliche Brisanz, weshalb es vermehrt Überlegungen dazu gibt, wie man diese Informationen einer Objektdatenbank auch (beispielsweise über Online-Ausstellungen) für eine Öffentlichkeit zur Verfügung stellen könnte.

Lea Maria Steinkampf (Museen Stade) und Céline Hug (Schweizerisches Nationalmuseum) präsentierten jeweils die Ergebnisse von Projekten zur Dekolonisierung von Datenbanken an einem deutschen und einem schweizerischen Museum. Steinkampf setzte sich mit der epistemischen Gewalt musealer Klassifikationssysteme, die mithilfe rein deskriptiver, also nur vermeintlich unschuldiger Begriffe nicht europäische Kulturen zu beschreiben versuchen, am Weltkulturen Museum in Frankfurt am Main auseinander. Eingriffe des Änderns, Löschens und Hinzufügens erfolgen – auch durch technische Beschränkungen aufgrund der Architektur von Datenbanken oder Begrenzung des Speicherplatzes – nicht immer transparent, weshalb mitunter nicht nachvollzogen werden kann, wer wann welche Einträge erstellt, bearbeitet oder entfernt hat, oder warum. Archive selbst haben jedoch auch eine Geschichte, die sichtbar gemacht werden muss, denn es ist genau diese Historizität (Geschichtlichkeit) von Archiven und Datenbanken, die die Prägekraft bestimmter Ideologien und kultureller Denkmuster im Zusammenhang mit Klassifikationen von Objekten veranschaulicht. Bei der Dokumentation geht es auch immer um die Frage, welches Wissen/welche Bilder nicht aufbewahrt wurden, weil sie nicht dem Standard westlichen Wissens entsprachen. Ein ähnliches Problem zeigte auch Hug in einem Einblick in den Prozess einer kritischen Überarbeitung in Objektdatenbanken bezüglich des Ersetzens von Fremdbeschreibungen durch Selbstbezeichnungen. Die Einschränkungen durch Verwaltungsinstrumente (wie eine Datenbank) wurden von verschiedenen Teilnehmenden in der Diskussion bestätigt – hier folgte auch die Erkenntnis, dass solche Projekte wie die vorgestellten noch Einzelfälle sind, welche stark von der Initiative von Museums- und Archivpraktizierenden abhängig sind, und hier noch Aufholbedarf besteht. Beide Referentinnen forderten dabei ein, Datenbanken nicht einfach zu überschreiben, sondern in ihrer Historizität sichtbar zu machen.

Koloniale Perspektiven hinterfragen und Gegennarrative anerkennen

Ist die Dekolonisierung von Museen überhaupt mit den Methoden, die in der Forschung und musealen Praxis üblich sind, möglich? Diese Frage stand dem Panel „Gegenbildstrategien“ im Sinne eines Brechens mit kolonialen Narrativen, vorgestellt von Lucia Halder (Rautenstrauch-Joest Museum Köln, RJM) und Nina Höchtl (Centro de Investigaciones y Estudios de Género [CIEG]-UNAM) voran. Halder thematisierte die Versuche des RJM, mit der kolonialen visuellen Vergangenheit umzugehen, und reflektierte über die Chancen und Herausforderungen insbesondere künstlerischer Forschung im fotografischen Archiv des Museums. Neue kuratorische Methoden und neue Ansätze in der Vermittlung seien nötig, um mit dem kolonialen Erbe umzugehen. Daraus ergab sich die Suche nach einer interdisziplinären Herangehensweise im aktiven Sammeln von Gegenbildern.

Höchtls Zukunfts-Reenactment-Essayfilm „Delirio Güero / Weißer Wahn. 1825, 2018, 2211 und zurück“ bietet als Gegenbildstrategie eine solche künstlerische Einspannung von Archivmaterial in ein (fiktives) historisches Narrativ, das koloniale Praktiken und damit verbundenes dominantes (weißes) Wissen aufzeigt. In der Diskussion dieser beiden Beiträge kam die Thematik der Verantwortung, aber auch der Last für Künstler*innen auf, die sich dekolonial mit Museumsbeständen beschäftigen.

Die Suche nach dem richtigen Umgang mit Objekten aus kolonialen Kontexten – sei es durch das Zeigen oder das bewusste Verbergen – stand bei allen Vorträgen im Raum. Zur Debatte standen auch innovative Ansätze für einen bewussten Museumsdiskurs, wie die Implementierung antirassistischer Keywords in Datenbanken, kontextreiche Beschreibungen in Online-Katalogen und die Schaffung von Netzwerken zwischen Museen sowie die Kooperation mit externen Fachleuten und zivilgesellschaftlichen Akteur*innen.

Mit der Lupe auf Spurensuche: Teilnehmer*innen untersuchen das „Prachtalbum” im Workshop zu Brasilien. Foto: Technisches Museum Wien

„Österreichischer Kolonialismus ohne Kolonien“? Eine Spurensuche anhand von Archivalien aus Ägypten, Brasilien und Namibia im Technischen Museum Wien

In drei Workshops widmeten wir uns am zweiten Workshop-Tag Archivalien zu Namibia (Fotoalbum zum Bau der Otavibahn, 1907, visuelle Quelle), Brasilien (Album mit Lithografien zur Eisenbahnstrecke Dom Pedro II, 1864/65, visuelle Quelle) und Ägypten (Reisetagebuch von Carl Junker, 1847, textuelle und visuelle Quellen). Diese Originaldokumente sind Teil der Archive für österreichische Technikgeschichte und für Eisenbahngeschichte des Technischen Museums Wien und werden im Rahmen des Forschungsprojektes „Koloniale Infrastrukturen“ (2022–2024) als Quellen für koloniale Infrastruktur- und Verkehrsprojekte beforscht, bei denen österreichische Beteiligungen bei Planung/Bau oder durch direkte/indirekte Verwertungsinteressen nachweisbar sind. Diskutiert wurde, wie solche Objekte erforscht, gezeigt (oder nicht gezeigt), wie sie in Datenbanken beschrieben und beschlagwortet und wie sie letztlich an eine Öffentlichkeit vermittelt werden können.

Konzentrierte Teilnehmer*innen beim Sichten der Archivalien im Workshop zu Namibia. Foto: Technisches Museum Wien

Die Vielfalt technischer Möglichkeiten in der Darstellung von Informationen zu Objekten auf verschiedenen Ebenen und damit verbunden das direkte Hinweisen auf problematische oder sensible Inhalte war in allen Workshopgruppen Gegenstand der Diskussion: Hierbei kamen auch die unterschiedlichen Haltungen zum Thema des Zeigens oder Nicht-Zeigens zum Tragen. Technische Lösungen wie zusätzliche Layer, die beispielsweise Erklärungen zu Konzepten wie Othering2 oder der Praxis des mapping3 zur Verfügung stellen, oder eine Online-Oberfläche mit Fußnoten, Verweisen, Annotationen wurden gegenüber rein textuellen Ansätzen bevorzugt, da diese eine Barriere in der Auseinandersetzung darstellen könnten. Ein Vorschlag für eine interaktive Online-Präsentation von Objekten kam ebenfalls auf: eine Kommentarfunktion, die es Besucher*innen der Museums- oder Archivwebseite nicht nur ermöglicht, sich zu Inhalten zu äußern, sondern auch mit anderen in Dialog zu treten. So können verschiedene Lesarten zugelassen und angeboten werden. Diskutiert wurden die dafür notwendigen Ressourcen im Sinn einer Begleitung solcher Prozesse.

Im Workshop zu Ägypten unterzogen die Teilnehmer*innen ein Reisetagebuch einer textkritischen Analyse im Hinblick auf Rassismen und Stereotypisierung. Foto: Technisches Museum Wien

Das Museum dekolonisieren

Durch die Vorträge und Workshops wurden inspirierende Strategien zum Umgang mit sowie zur Erforschung und zum Vermitteln von Objekten aus kolonialen Kontexten vorgestellt und diskutiert. Diese Strategien sind nicht nur Ideen, sondern schon erprobte und noch ausbaufähige Ansätze, die die Art und Weise, wie wir mit dieser Herausforderung umgehen, grundlegend verändern können.

Die wichtigsten Erkenntnisse des Workshops werden von den Teilnehmer*innen in der Abschlussrunde zusammengefasst. Motivierte und zuversichtliche Stimmung hat sich eingestellt. Foto: Technisches Museum Wien

Die Diskussionen unter den Teilnehmenden betonten die Dringlichkeit, aktiv technische Lösungen zu entwickeln und zu nutzen, und hierbei von Fall zu Fall zu entscheiden, wie Objekte gezeigt werden. Auch wurden wir ermutigt, über einfache Dichotomien hinauszudenken und Raum für verschiedene Interpretationen zu schaffen. Dabei gilt es, die Würde der Abgebildeten zu bewahren und zugleich Gewaltvolles zu dokumentieren. Eine zentrale Diskussion im Workshop war die Frage der Einbindung von Vertreter*innen marginalisierter Gruppen in Prozesse musealer Dekolonisierung. Deren Expertise spielt eine Schlüsselrolle und sollte angemessen honoriert werden. Diversität kann nicht erzwungen werden, sondern erfordert den Aufbau von Vertrauen. Hier kommt auch die Wichtigkeit von angemessener Budgetplanung zum Tragen, da kann auch eine radikale Umverteilung von Ressourcen notwendig sein.

Die Sichtbarkeit der Historizität von Datenbanken und ihre Online-Präsentation sind entscheidend, ebenso wie die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen, um Expertise zu teilen und Vielstimmigkeit zu fördern. Denn egal ob es sich um ein technisches, anthropologisches, natur- oder kunsthistorisches Museum handelt – die Fragen, die wir uns stellen, mit denen wir umgehen müssen, sind dieselben. Es ist klar, dass es Zeit ist, von der Theorie zur Praxis überzugehen. Nicht eine perfekte Lösung ist erfolgsentscheidend, sondern der Mut, jetzt zu handeln. Diese Strategien eröffnen die Möglichkeit, aktiv an einer gerechteren Zukunft zu arbeiten.

 

Weiterführende Literatur

  • Csilla E. Ariese, Magdalena Wróblewska, Practicing Decoloniality in Museums: A Guide with Global Examples, Amsterdam 2022
  • Anna-Maria Brandstetter, Vera Hierholzer (Hg.), Nicht nur Raubkunst! Sensible Dinge in Museen und universitären Sammlungen, Göttingen 2018
  • Natalie Bayer, Belinda Kazeem-Kaminski, Nora Sternfeld (Hg.), Kuratieren als antirassistische Praxis, Berlin, Boston 2017
  • Sabine Imeri, Michaela Rizolli, „CARE Principles for Indigenous Data Governance. Eine Leitlinie für ethische Fragen im Umgang mit Forschungsdaten?“, in: O-Bib. Das Offene Bibliotheksjournal, Vol. 9 (2), 2022, S. 1–14.
  • Tupoka Ogette, Exit racism: rassismuskritisch denken lernen, Münster 2017

[1] Siehe Anika Kreft, „Zwischen Raubgut, Fremddarstellungen und menschlichen Überresten – Sammlungsstrategien und sensible Objekte“ (21.12.2020), visual-history.de/2020/12/21/sammlungsstrategien-und-sensible-objekte/ (13.11.2023).

[2] Siehe Emily Ngubia Kuria, „Othering. Markierung/Tokenisierung/Exotisierung/Typifizerung“, in: dies., “eingeschrieben”. Zeichen setzen gegen Rassismus an deutschen Hochschulen, Berlin 2015, S. 56–63.

[3] Siehe Felix Axster, Koloniales Spektakel in 9 x 14 : Bildpostkarten im Deutschen Kaiserreich, Bielfeld 2014, S. 98.

 

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