Hans Holleins Goldenes Kalb im Skulpturenpark in Unterpremstätten 2011/Foto: N. Lackner/Universalmuseum Joanneum

10. April 2016 / Michaela Reichart

Ein „Goldenes Kalb” für Wirtschaft und Industrie

Gastbeiträge | Österreichischer Skulpturenpark

Ein 103 Tonnen schwerer goldlackierter Mineralölwaggon mit Hörnern passt nicht unbedingt in den Vorgarten, findet daher auch nicht so schnell einen Abnehmer.

Seit drei Jahren ist das „Goldene Kalb”des 2014 verstorbenen Architekten (als einziger Österreicher mit dem Pritzker-Preis geehrt), Künstlers und Designers Hans Hollein (IL) als Dauerleihgabe im Skulpturenpark in Unterpremstätten bei Graz zu bestaunen, nachdem es zuvor ein Teil der großen Hollein-Personale im Grazer Joanneumsviertel war.

Das Kunstwerk erzählt viel über seinen Schöpfer, der mit seinem Bekenntnis „Alles ist Architektur” eben jene in eine neue Dimension überführt und den Begriff Gestalter mit neuer Bedeutung aufgeladen hat. Sein „Goldenes Kalb”, 2004 für die damalige Kulturhauptstadt Genua geschaffen, erfüllt seine Vorgabe eines „multiple readings”:

Es soll zu Assoziationen über Maschinen, Fortschritt und Tempo animieren, stellt gleichzeitig – nicht unbedingt subtil – die bedingungslose Anbetung der Götzen Industrie und Wirtschaft zur Diskussion. Hollein spielt zudem gekonnt mit schwerer Materialität und absoluter Flüchtigkeit.

Ursprünglich veröffentlicht in der Steirerkrone im Rahmen der Serie „Steirische Schätze“.

Kategorie: Gastbeiträge | Österreichischer Skulpturenpark
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