Jugendchor des J.J. Fux-Konservatoriums Graz; Foto: Nikolas Lackner

27. November 2013 / Martina Edler

Die Hirten- und Krippenlieder in der Antoniuskirche des Volkskundemuseums, Teil 3

Volkskundemuseum

Anlässlich der diesjährigen Aufführung der Hirten- und Krippenlieder in der Antoniuskirche des Volkskundemuseums haben wir eine kleine Mini-Serie hier im Blog gestartet, in der wir die Reihe näher vorstellen. Der dritte Teil unserer Blog-Serie zu den Aufführung der Hirten- und Krippenliedern widmet sich dem inhaltlichen Besonderheiten.

Vielfältige Musik – eine gelungene Mischung

In der verwendeten Musikliteratur zeichnete sich in den alljährlichen Programmzusammenstellungen stets eine Mischung aus bekannten, traditionellen Liedern und exemplarischen Neubearbeitungen oder Neukompositionen ab. Einige Instrumentalstücke und Lieder wurden beinahe jedes oder zumindest jedes zweite oder dritte Jahr aufgeführt. Dazu zählen neben dem von Viktor Zack eigens komponierten und erstmals 1921aufgeführten Vorspiel auch Adventlieder (bspw. „Hiaz is da rauhe Winter da“) weiters Lieder zur Christgeburt (bspw. „Es blühen die Maien“) sowie Herbergslieder (bspw. „Wer klopfet an“) oder auch Hirtenliedern (bspw. „Der Plunder“, „Stacherl sollst gschwind aufstehn“, „Geht’s Buama, stehts gschwind auf“) daneben natürlich auch Krippenliedern (bspw. „Ihr Christen, o kommet“, „O liebstes Jesulein“) und Wiegenlieder (bspw. „Still, still o still“, „Es wird schon glei dumpa“, „Da drobn auf dem Berge“) und Weihnachts- und Dreikönigslieder zum Ausklang (bspw. „Auf, auf es kommt der Tag“,.“Drei reiten daher“). In vielen Liedbearbeitungen wird auf Viktor Zacks musikalisches Werk zurückgegriffen. Daneben tauchen auch immer wieder die Namen Rudolf Weis-Ostborn, Lois SteinerErnst Ludwig Uray, Waldemar Bloch, Franz Koringer, Sepp Spanner und zuletzt verstärkt Anselm Schaufler auf.

 

Jugendchor des J.J. Fux-Konservatoriums Graz; Foto: Nikolas Lackner

Jugendchor des J.J. Fux-Konservatoriums Graz;
Foto: Nikolas Lackner

Die Grundidee

Die Vielfalt der Liedgattungen repräsentiert die enorme Breite des gesamten Weihnachtszyklus, die – der Konzeptidee der Gründungszeit entsprechend – alljährlich in den Aufführungen zum Ausdruck gebracht werden soll. Von der Verkündigung bis hin zum Besuch der Heiligen Drei Könige bei der Krippe, soll mit den Liedern die Weihnachtsgeschichte erzählt und szenenhaft, in musikalischen Bildern, im Bewusstsein bleiben. Damit wird nicht nur generell auf die christliche Tradition, Weihnachten nicht nur an Heilig Abend sondern als längeren Festkreis zu feiern, verwiesen, sondern auch die ursprüngliche Funktion der Lieder als wichtiger Bestandteil der Volksschauspiele, der Paradeis- und Krippenspiele, in Erinnerung gerufen.

Es waren dies jene Schauspiele, die insbesondere im Oberen Murtal, Mürztal, im Ennstaler Raum und in der Weststeiermark verbreitet waren, in Bauernstuben oder Gasthäuser bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufgeführt wurden und sich nach und nach aufhörten. Die Lieder selbst wurden in der Bevölkerung wesentlich länger tradiert und schließlich auf Viktor Gerambs und Viktor Zacks Initiative hin aufgezeichnet und im Archiv des Volkskundemuseums dokumentiert. Auch Lois Steiner war an der Feldforschungsarbeit maßgeblich beteiligt.

 

Foto: UMJ / N. Lackner

Foto: UMJ / N. Lackner

Neue Aspekte – Grenzübergreifend

Als neuer wesentlicher und erwähnenswerter Aspekt der Aufführungen in den letzten Jahren ist die Einbeziehung von Hirten- und Krippenliedern aus benachbarten Bundesländern oder Grenzländern anzusehen, wie etwa die Aufführung von Liedern aus dem südlichen Raum (Kärnten, Italien, Slowenien) im Jahr 2009, dem nördlichen Raum (Salzburg, Tirol, Bayern) im Jahr 2010 und dem westlichen Raum (Tirol, Vorarlberg, Schweiz) im Jahr 2011. Mit dem neuen Repertoire und auch dem international zusammengesetzten Jugendchor, gewannen die Aufführungen an innovativem und offenem Charakter und trugen zu einer merkbaren Verjüngung des Publikums bei.

Text: Martina Edler

Bisher erschienen:
Teil 1
Teil 2

Infos zu den Hirten- und Krippenliedern 2013: 

Termine:
Mittwoch: 11.12.2013, 19 Uhr
Freitag: 13.12.2013, 19 Uhr
Sonntag: 15. 12. 2013, 19 Uhr
Antoniuskirche, Paulustorgasse 11, 8010 Graz
Nähere Informationen: +43-316/8017-9899 und -9878
Kartenvorverkauf: täglich von 8-14 Uhr im Infopoint des Volkskundemuseums, keine Kartenreservierungen möglich! An den Veranstaltungstagen sind Restkarten bis 19 Uhr erhältlich. 

Kategorie: Volkskundemuseum
Schlagworte:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Benutzen Sie diese HTML Tags und Attribute:

<a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>