Rantener Krippe; Foto: Nikolas Lackner

26. November 2013 / Martina Edler

Hirten- und Krippenlieder in der Antoniuskirche, Teil 2

Volkskundemuseum

Anlässlich der diesjährigen Aufführung der Hirten- und Krippenlieder in der Antoniuskirche des Volkskundemuseums haben wir eine kleine Mini-Serie hier im Blog gestartet, in der wir die Reihe näher vorstellen. Auch wenn die Hirten- und Krippenlieder heuer bereits zum 98. Mal (!!!) stattfinden, gibt es vermutlich einige Details, die noch nicht so bekannt sind.

Prominenter Unterstützer für die Hirten- und Krippenlieder

Wie in Teil 1 dieser Serie bereits erwähnt, waren es vor allem Viktor Geramb und Viktor Zack, die im Wesentlichen das Programm für die Hirten- und Krippenlieder aufbereiteten. Aber auch der damalige Landeshauptmann Edmund Graf Attems spielte eine wichtige Rolle. Er beobachtete wohlwollend Gerambs Arbeit und trug unterstützend zu den Entwicklungen bei. Unter seiner Obhut gediehen die Aufführungen schon bald zu einer beliebten Reihe und wirkten sich wiederum positiv auf die Aufbauarbeit des Volkskundemuseums aus. Geramb kommentierte diese positive Rückwirkung später mit den Worten „Deutlich und beglückt spürte ich damals, wie der verbleichende Stern über unserem Museum neu aufzustrahlen begann…“ Das rasche Umsetzen von erhobenem Sammlungs- bzw. Forschungsmaterial in öffentliche Veranstaltungen – eben diese Liederaufführungen – kann in diesem Sinne als wesentliche Unterstützung in der Aufbauarbeit des Volkskundemuseums gesehen werden.

 

Viktor Geramb; Foto: Privatbesitz

Viktor Geramb;
Foto: Privatbesitz

Erfolgsformat “Hirten- und Krippenlieder”

Viktor Geramb erkannte rasch die Bedeutung der Hirten- und Krippenliederaufführungen, nicht nur für das Museum, sondern auch für die gesamte Kulturarbeit. Mehr noch: Die Krippenlieder wurden ihm zu einem persönlichen Anliegen. Über Besuch, Verlauf und Gelingen führte er stets Aufzeichnungen bzw. er vermerkte seine Eindrücke in seinen zahlreichen Tagebüchern. Wenn auch nur stichwortartig ausgeführt, kann man diesen entnehmen, dass die Hirten- und Krippenliederaufführungen zumeist „sehr gut besucht“ oder „wieder ein großer Erfolg“ waren. Auch in verschiedenen Zeitungen und Publikationen, wie etwa der Presse, der Grazer Montagszeitung, in der amtlichen Zeitung und der Grazer Mittagszeitung sowie auch der Wiener Abendpost fanden die Aufführungen würdigende Besprechungen.

Dass sich die Krippenlieder nicht nur „imagemäßig“ sondern auch finanziell positiv auf das Volkskundemuseum auswirkten, geht aus den budgetären Abrechnungen der Abteilung des Volkskundemuseums aus dem Jahr 1922 hervor, wo die hohen Konzerteinnahmen den defizitären Museumsfinanzhaushalt ausgleichen und auch die Arbeit für das kommende Jahr 1923 sicher stellen konnten. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass sich die Aufführungen in der Antoniuskirche in weiterer Folge beispielhaft auf viele Adventfeiern in und auch außerhalb der Steiermark ausgewirkt haben und als Vorbild galten.

 

Ensemble des J.J. Fux-Konservatoriums Graz; Foto: Nikolas Lackner

Ensemble des J.J. Fux-Konservatoriums Graz;
Foto: Nikolas Lackner

Einzig allein die Zeit des Nationalsozialismus verhinderte eine vollständig kontinuierliche Aufführungstradition in der Antoniuskirche und zwang die Beteiligten dazu, die Aufführungen vorübergehend an anderen Orten durchzuführen.

Schlicht und gut – Seit gut 100 Jahren

Über all die Jahre hindurch wurden die Konzerte in gleichbleibend, schlichtem Stil durchgeführt. Die Kirche wurde stets auf bescheidene Weise mit Fichtenbäumen geschmückt. Im hinteren Kirchenbereich wird bis heute die „Rantener Krippe“ aufgebaut. Die musikalische Darbietung sollte stets einer schlichten Kirchenmusik im Stile des 18. Jahrhunderts – mit kleiner Orchesterbesetzung, u.a. mit Orgel und Chor – entsprechen. All diese Faktoren haben sich im Wesentlichen über die nun fast schon 100-jährige Tradition nicht verändert.

 

Rantener Krippe; Foto: Nikolas Lackner

Rantener Krippe;
Foto: Nikolas Lackner

Bisher erschienen: Teil 1

Infos zu den Hirten- und Krippenliedern 2013: 

Termine:
Mittwoch: 11.12.2013, 19 Uhr
Freitag: 13.12.2013, 19 Uhr
Sonntag: 15. 12. 2013, 19 Uhr
Antoniuskirche, Paulustorgasse 11, 8010 Graz
Nähere Informationen: +43-316/8017-9899 und -9878
Kartenvorverkauf: täglich von 8-14 Uhr im Infopoint des Volkskundemuseums, keine Kartenreservierungen möglich! An den Veranstaltungstagen sind Restkarten bis 19 Uhr erhältlich. 

Kategorie: Volkskundemuseum
Schlagworte:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Benutzen Sie diese HTML Tags und Attribute:

<a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>