30. April 2016 / Marion Kirbis
Österreichisches Heavy Metal in Finnland
Nördlich von Helsinki liegt in der Stadt Hämeenlinna die mittelalterliche Burg Häme. In diesem historischen Bauwerk reihen sich seit dem 22. März rund 100 Objekte aus dem Grazer Zeughaus aneinander. In der Ausstellung Heavy Metal dreht sich hier alles um einen kritischen Punkt in der Militärgeschichte: Im 16. Jahrhundert befand sich die Entwicklung der Rüstungen auf ihrem Höhepunkt, sie verloren jedoch in den folgenden Jahrhunderten durch das Aufkommen von Feuerwaffen und veränderten Kriegstaktiken immer mehr an Bedeutung.
Bei der 16. Station des Ausstellungsprojekts Arms and Armour handelt es sich um die erste in Nordeuropa. Erzählt wird eine Geschichte über Handwerk, Mode, Kultur und europäische Kriegsführung. Weiters thematisiert die Schau den Widerspruch zwischen Schutz und Bewegung, der jeder Rüstung eigen ist. Da die gezeigten Harnische und Waffen mit der Ausrüstung der finnischen Soldaten, die im 17. Jahrhundert während des Dreißigjährigen Krieges im Dienste des schwedischen Königs Gustav II. Adolf kämpften, vergleichbar sind, kommt hier ein interessanter Diskurs zu einem zentralen Kapitel der europäischen Geschichte in Gang.
Bei den ausgestellten Objekten handelt es sich um echte „Exportschlager“ wie den berühmten Pferdeharnisch, den Feldharnisch von Erzherzog Karl II. oder einen früheren Riefelharnisch, der vom Plattner Hans Maystetter gefertigt wurde. Bei der Eröffnung der Ausstellung freute sich Joanneums-Direktor Wolfgang Muchitsch über die gute Zusammenarbeit: „Es ist uns eine Ehre, die einzigartigen Objekte des Landeszeughauses in der geschichtsträchtigen Burg Häme präsentieren zu können, die ein perfekter Rahmen für die Ausstellung ist. Für uns ist es besonders schön zu sehen, dass Geschichte auf diese Art und Weise verständlich und interessant vermittelt werden kann.“
Schlagworte: Finnland | Pferdeharnisch