5. Juni 2012 / Christoph Pelzl
Liu Xiaodongs erste Ausstellung in Österreich
Der chinesische Künstler Liu Xiaodong zählt momentan zu den international gefragtesten Gegenwartskünstlern Chinas. Er hat die traditionelle chinesische Staffeleimalerei erneuert und ist zu einem ihrer wichtigsten Vertreter geworden.
Seine Arbeitsweise kombiniert die Malerei mit schriftlichen Aufzeichnungen, Film- und Fotoaufnahmen, die alle vor Ort entstehen. Dadurch zeigt er nicht nur den Entstehungsprozess seiner Werke, sondern erzählt gleichzeitig eine Geschichte zu den Bildern.
Für die Ausstellung “Prozesse Malen” verbrachte der Künstler ein Monat im steirischen Eisenerz, wo er mit der Bevölkerung lebte und sich intensiv mit dem Ort auseinandersetzte. Während seines Aufenthalts enstanden Trees Growing out of Swimming Pool und The Fire of 1841, zwei Bilder, die sich mit der Vergangenheit und Gegenwart der obersteirischen Stadt beschäftigen.
The Fire of 1841, 2012, Foto: UMJ / N. Lackner
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Trees Growing out of Swimming Pool, 2012, Foto: UMJ / N. Lackner
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27 Gemälde, 2 Tagebücher 9 Filme
Ähnlich einer Ortschaft mit verwinkelten Gassen und Straßenzügen lädt die Ausstellungsarchitektur dazu ein, durch den Space01 zu spazieren und hinter jeder Ecke immer wieder neue Werke – 27 an der Zahl – zu entdecken. Tagebücher zweier “Malreisen” ergänzen die überwiegend großformatigen Gemälde, ein wunderbares und sehr kurzweiliges Video, das seinen Aufenthalt in Eisenerz dokumentiert, runden die Ausstellung ab.
Ausstellungsansicht, Foto: UMJ / N. Lackner
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Kurator Günther Holler-Schuster: “Liu Xiaodongs Projekt Prozess Malen ist sowohl formal als auch inhaltlich ein Weg, den Malerei gegenwärtig beschreiten kann, ohne dabei die Relevanz einzubüßen, die man ihr gerade heute gerne abspricht.”
Liu Xiaodong. Prozess Malen
Kunsthaus Graz, Space01, Lendkai 1, 8010 Graz
Laufzeit: 06.06.-02.09.2012
Kurator: Günther Holler-Schuster
Schlagworte: Künstler/innen