1. März 2012 / Christoph Pelzl
Oskar-Kokoschka-Preis für Yoko Ono
Mit dieser Entscheidung würdigt die Jury Yoko Ono als „eine herausragende Künstlerpersönlichkeit, die nicht nur zu einer der bedeutendsten Vertreterinnen der Fluxus-Bewegung zählt, sondern insbesondere durch ihre medienübergreifende Arbeitsweise in ihrer künstlerischen Produktivität von höchster Aktualität ist. Mit ihren Arbeiten verbindet Yoko Ono die Suche nach ästhetischer Innovation mit dem Anspruch gesellschaftlicher Wirkungskraft von Kunst, dem sie ihr persönliches politisches Engagement für Frieden und Menschenrechte glaubhaft zur Seite stellt“, so die Begründung der Jury.
Im Österreichischen Skulpturenpark in Unterpremstätten, südlich von Graz, ist eine von Yoko Onos Arbeiten zu sehen, Painting to Hammer a Nail In / Cross Version, 2005 (1990, 1999, 2000) – drei große Holzkreuze, bei denen die Besucherinnen und Besucher aufgefordert sind, Nägel einzuschlagen.
Dabei zieht Yoko Ono auf das Erinnern ab, auf die Verbindung von individuellem und kollektivem Gedächtnis, sie befasst sich mit Zeit und der Frage nach Existenz. Man ist erinnert an Golgotha, an das Kreuz als christliches Sinnbild der Wiederauferstehung. Die Besucherinnen und Besucher werden dadurch nicht nur in ein allgemeines Geschehen integriert, sie werden mit dieser Handlung auch in eine Täterrolle an einem historisch-religiösen, emotionalem und jedem vertrauten Beispiel, der Kreuzigung manövriert, um Sensibilität für das Setzen von Aktivität zu entwickeln. Anstatt der passiven Beobachterrolle nimmt er in Erinnerung des symbolischen Aktes der Kreuzigung eine kathartische Funktion gleich der Läuterung innerhalb eines Trauerspiels als Befreiung von Konfliktpotential ein.
Zu sehen ist die dann frisch restaurierte Installation von Yoko Ono sowie über 60 weitere wieder ab 01. April. Da startet der Österreichische Skulpturenpark in die Saison 2012.
Schlagworte: Künstler/innen | Oskar-Kokoschka-Preis | Yoko Ono