22. Mai 2014 / Anna Fras
Blogserie: Das Einmaleins der Redewendungen
Andreas Metelko gibt die Antworten auf diese Fragen immer in seinen Themenführungen im Museum im Palais. Dort gibt es nämlich zahlreiche Exponate zu sehen, die den Ursprung dieser und anderer vertrauten Redewendungen erklären.
Für eine kleine Serie im Museumsblog hat er sich Zeit genommen, einige Highlights zu erzählen und das Rätsel um die Herkunft von so manch‘ vertrauter Redewendung zu lüften.
„Das kommt mir spanisch vor“ …
… besagt, dass jemandem ein Sachverhalt unverständlich oder seltsam erscheint. Nur all zu oft verwenden wir diese Redewendung im Alltag, vermutlich meistens ohne zu überlegen wo ihr Ursprung eigentlich liegt. Möglicherweise stammt sie aus der Zeit, als Karl V., der seit 1516 spanischer König war, 1519 deutscher Kaiser wurde. Das spanische Hofzeremoniell war bis dahin unbekannt und wurde zum Teil auch als unerhört empfunden. Doch Karl V. führte es auch am Hof der Habsburger ein und veränderte dadurch z.B. die Kleidung oder auch die Essgewohnheiten. Ein Beweis dafür, dass die Redewendung bald im allgemeinen Sprachgebrauch angekommen war, findet sich im Buch Der Abentheuerliche Simplicissimus Teutsch von Grimmelshausen mit folgendem literarischen Beleg: »Bei diesem Herrn kam mir alles widerwärtig und fast spanisch vor …«
Beeinflusst durch die spanische Hoftracht ist ab etwa 1560 ein Wandel in der europäischen Mode erkennbar. Die zuvor durch bunte Farben geprägte Kleidung wurde durch dunkle Farben verdrängt. Auch diese Entwicklung muss den Menschen damals irgendwie “spanisch vorgekommen sein”.
Themenführung
Warum haben die Maya eine Stiefel zusammengerechnet?
Datum: Sonntag, 25. Mai, 15:30 Uhr
Kosten: 2,50 €/Person (exkl. Eintritt)
Keine Anmeldung erforderlich!
Information: +43-316/8017-9810
Museum im Palais, Sackstraße 16, 8010 Graz
Schlagworte: Blogserie Redewendungen