13. August 2019 / Barbara Steiner

Kinshasa-Bayreuth

Kunsthaus Graz

Im Juli wurden im Iwaleahaus in Bayreuth Barber Pop und eine Einzelausstellung des kongolesischen Künstlers Mega Mingiedi eröffnet. Beide Präsentationen schließen das von der deutschen Kulturstiftung des Bundes geförderte gemeinsame Projekt zur kongolesischen Kunst ab, das im Kunsthaus Graz im September 2018 mit Congo Stars begann und sich in der Kunsthalle Tübingen 2019 fortsetzte. Die Ausstellungen in Bayreuth sind noch bis 7. September zu sehen.

Barber Pop

Barber Pop erweitert unseren Fokus auf populäre Kunst im Kongo um Positionen in anderen afrikanischen Ländern. Die gezeigten Werke kommen aus dem Bestand des Iwalewahauses und umfassen ein breites Spektrum: von Friseurschildern über Darstellungen von Erkrankungen, medizinischen Behandlungen, kriegerischen Konflikten bis hin zu Popmusik und Filmen aus Nollywood (das nigerianische Pendent zu Hollywood). Die vielen Friseurschilder (aus Barber Shops) in der Sammlung des Iwalewahauses waren im Übrigen titelgebend.

 

Die Friseurschilder aus Barber Shops

Mega Mingiedi

Die Ausstellung von Mega Mingiedi geht auf ein Stipendium zurück, das er im Rahmen von Congo Stars erhielt. Er arbeitete von Mitte Juni bis Mitte Juli als Artist in Residence am Iwalewahaus. Seine Einzelausstellung trägt den Titel Kinshasa-Bayreuth und besteht aus einer vor Ort entstandenen großformatigen Wandarbeit, Filmen sowie älteren Collagen aus der Sammlung des Iwalewahauses.

Die Verknüpfung zweier unterschiedlicher Welten

 

Mit Kinshasa-Bayreuth führt Mingiedi äußerst anschaulich vor Augen, wie sehr Teile der Welt heute miteinander verknüpft sind, auch wenn sie Tausende Kilometer voneinander entfernt sein mögen. Bilder, Werbeslogans, Busfahrkarten, Flaschenetiketten, Musik und dazwischen immer wieder Kommentare des Künstlers zirkulieren im virtuellen Netz zwischen Bayreuth und Kinshasa und verweben kulturelles Erbe, Politik, Migration und Konsum. Mingiedi macht darüber hinaus deutlich, dass es in dieser globalisierten Gegenwart reichlich Asymmetrien und Abhängigkeiten gibt, was Wohlstand, Perspektiven und Reisemöglichkeiten anbelangt. Eine sehenswerte Ausstellung, die durchaus nachdenklich stimmt!

 

Das Iwalewahaus

Das Iwalewahaus als Teil der Universität Bayreuth präsentiert wechselnde Ausstellungen mit zeitgenössischer außereuropäischer Kunst, vor allem aus afrikanischen Ländern. Das Haus hat den Auftrag, die Gegenwartskultur Afrikas zu erforschen, zu dokumentieren und zu lehren. Die Schwerpunkte sind neben bildender Kunst auch afrikanische Alltagskultur, Medien und Musik.

 

Fotos: Barbara Steiner

 

Kategorie: Kunsthaus Graz
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