4. März 2016 / Christina Cresnik

„Wirkungswechsel“: Eine Ausstellung, die Wissenschaft erlebbar macht

Naturkundemuseum

Seit 1. März läuft im Grazer Naturkundemuseum die spannende Wanderausstellung Wirkungswechsel des ScienceCenter-Netzwerks. Die über 20 interaktiven Stationen der Ausstellung wecken durch die Möglichkeit des Mitmachens und Ausprobierens Interesse und vor allem viel Spaß an Natur, Wissenschaft und Technik.

Selbst erfahren, selbst begreifen

Graz ist der vierte Standort der erfolgreichen Wanderausstellung, in der Anfassen und Selbst-Ausprobieren nicht nur erlaubt, sondern erwünscht sind. „Die Stationen sollen Wissenschaft sinnlich begreifbar machen“, erklärt Sarah Funk, die Projektleiterin des ScienceCenter-Netzwerks.

Durch aufschlussreiche Hands-on-Erfahrungen werden Wirkungswechsel zwischen uns und unserer Umwelt sowie fundamentale Naturgesetze und faszinierende Phänomene der Physik, Biologie und Technik für die Besucherinnen und Besucher jeder Altersgruppe wahrnehmbar und dadurch (be-)greifbar gemacht.

 

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Die Station “Balanceakt” erfordert Teamwork und einen guten Gleichgewichtssinn, Foto: Universalmuseum Joanneum/N. Lackner

 

Die interaktiven Stationen wecken in entspannter Atmosphäre das Interesse und den Spaß an Wissenschaft und Technik. „Die Ausstellung soll zum Nachdenken und Diskutieren anregen“, meint Projektkoordinator Michael C. Niki Knopp. Sarah Funk ergänzt, dass für sie das Ziel der Ausstellung erreicht ist, „wenn die Besucher mit mehr Fragen das Museum verlassen als sie beim Reingehen hatten.“

Premiere für zwei neue Stationen

Gleich zwei neue Exhibits feiern im Naturkundemuseum ihre Premiere: Bei der Station „Methusalix lässt grüßen“ können Besucherinnen und Besucher mithilfe eines Großformat-Touchscreens erfahren, welchen Einfluss ihr Wohnort, ihr Geschlecht und die Zeit, in der sie geboren wurden, auf ihre statistische Lebenserwartung ausüben.

 

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Beim „Solarlabyrinth“ muss man unter Zeitdruck ruhig bleiben, Foto: Universalmuseum Joanneum/N. Lackner

 

Die zweite neue Station ist das „Solarlabyrinth“, in dem eine Kugel durch das Anleuchten von Solarzellen gesteuert wird. Hier kann man ausprobieren, worauf es beim für die Solarenergie ausschlaggebenden photoelektrischen Effekt ankommt und testen, was passiert, wenn durch das Auftreffen von Photonen auf eine Metalloberfläche elektrische Energie entsteht.

Meine Lieblingsstation?

Auf die Frage, welches Exhibit wohl ihre Lieblingsstation sei, antworten Knopp und Funk professionell-diplomatisch. „Die Stationen sind sehr unterschiedlich, und jede für sich interessant und besonders“, so Funk.

 

Sarah Funk

Projektleiterin Sarah Funk erklärt die Stationen, Foto: Universalmuseum Joanneum/N. Lackner

 

Aller Diplomatie zum Trotz, erwähnen beide das Exhibit „Volles Rohr“ als Beispiel dafür, wie man physikalische Naturgesetze sinnlich begreifbar macht. Besucherinnen und Besucher können hier in die Rolle des Physikers schlüpfen und in einer eigenen kleinen Versuchsreihe feststellen, wie sich magnetische Anziehung zwischen Objekten aus verschiedenen Materialien auswirkt.

Das Naturkundemuseum macht Wissenschaft fassbar

„In der Natur sind Wechselwirkungen etwas Allgegenwärtiges. Für die Ausstellung wurden Beispiele generiert, die verschiedenste Arten davon illustrieren“, erklärt Wolfgang Paill, der am Universalmuseum Joanneum die Abteilung Naturkunde leitet.

 

V.l.n.r. Sarah Funk

v.l.n.r.: Projektleiterin Sarah Funk, kuratorischer Assistent Michael C. Niki Knopp und Leiter der Abteilung Naturkunde Wolfgang Paill, Foto: Universalmuseum Joanneum/N. Lackner

 

Mit ihrem interaktiven Charakter greift die Wanderausstellung Wirkungswechsel den roten Faden des Naturkundemuseums auf, das auch in seiner Dauerausstellung viele Gelegenheiten bietet, die Vielfalt naturwissenschaftlicher Forschung zu erleben. Die neuesten Möglichkeiten und Trends der Wissenschaftskommunikation werden heuer übrigens ebenfalls in Graz diskutiert: Im Rahmen der ECSITE-Jahreskonferenz (9. bis 11. Juni) treffen sich die international führenden Fachleute für Wissenschafts- und Forschungsvermittlung aus aller Welt erstmals in Österreich. Gastgeber sind das Kindermuseum FRida & freD, das ScienceCenter-Netzwerk und das Universalmuseum Joanneum. Die Ausstellung ist auch Teil des von der Initiative „Die Industrie“ ausgerufenen „Jahres der Erfindungen“. Unter dieser Dachmarke werden steirische Pioniere sowie Erfinderinnen und Erfinder vor den Vorhang geholt.

02.03. bis 10.07.2016
Di–So, 10–17 Uhr
Naturkundemuseum, Joanneumsviertel, 1. Obergeschoss

Tipp

Für Schulklassen und Gruppen ab 10 Personen werden 1,5-stündige Workshops angeboten. Anmeldung erforderlich unter: 0316/8017-9100 oder joanneumsviertel@museum-joanneum.at

Kategorie: Naturkundemuseum
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