12. März 2016 / Christoph Pelzl
Weltweit einzigartiger Opferwagen
Auf dem Wagen sind diverse Figuren erkennbar: Berittene Krieger, Männer und Frauen sowie vier Menschen, die auf den kurzen Seiten einen Hirsch am Geweih führen. In der Mitte werden sie von einer weiblichen, 32 Zentimeter hohen Figur überragt, die eine Schale in ihren Händen trägt. Diese Figur dürfte wohl eine Göttin darstellen. Es wird vermutet, dass die ganze Szenerie eine Opferprozession ist, der Wagen könnte bei sogenannten Trankopfern eine Verwendung gefunden haben.
Der Kultwagen, der im Archäologiemuseum beim Schloss Eggenberg in Graz ausgestellt ist, wurde vor einigen Jahren umfassend restauriert, wobei man auch einige „Ergänzungen” entfernte, die erst nach dem Fund im 19. Jahrhundert angebracht worden sind. Im Zuge der Arbeiten stellte sich zudem heraus, dass der Wagen tatsächlich längere Zeit in Verwendung gestandensei. Der Versicherungswert des Kultwagens, der zu den faszinierendsten Funden der Hallstattkultur zu zählen ist, beläuft sich auf 50 Millionen Euro.
Ein Beitrag von Martin Gasser. Ursprünglich veröffentlicht in der Steirerkrone im Rahmen der Serie „Steirische Schätze“.
Schlagworte: Sammlungsobjekte