31. August 2013 / Christoph Pelzl
Seidenschuhe und ein aufsehenerregender Mordfall
Schuhe signalisieren Rang und Würde ihres Trägers. Form, Farbe, Material und Ausarbeitung spielen eine wichtige Rolle. Sie dienen bestimmten Zwecken und werden speziell angefertigt oder sind einfach ein modisches Accessoire. Doch Schuhe sind nicht nur unsere täglichen Begleiter, sondern erzählen auch Geschichten: Lustige und kuriose, aber auch tragische und geheimnisvolle Ereignisse verbinden die Träger/innen mit ihrem Schuhwerk. Diese wollen wir niemanden vorenthalten und erzählen in einer Serie auf unserem Museumsblog regelmäßig die besten „Schuhe-Geschichten“.
Schwarze Seidenschuhe, von denen nur einer erhalten ist, spielten eine wichtige Rolle in einem der aufsehenerregendsten Kriminalfälle des 19. Jahrhunderts:
Der leichtlebige Gustav Graf Chorinsky, hochadeliger Spross des Statthalters von Niederösterreich, hatte sich unsterblich in die junge Adelige Julie Malvine Gabriele Ebergenyi von Telekes verliebt. Leider war er schon verheiratet, und eine Scheidung kam im katholischen Hochadel nicht infrage, in eine Trennung willigte die Ehefrau nicht ein. So beschloss das Liebespaar, diese zu beseitigen. Mehrere Giftattentate scheiterten. Schließlich besuchte Gabriele Ebergenyi die Ehefrau ihres Geliebten in München, die im Hotel Bayerischer Hof logierte, und schüttete ihr Zyankali in den Tee. Der Mord gelang. Angestellte des Hotels konnten sich allerdings an die wunderschön gekleidete Frau erinnern. Sie und ihr Geliebter wurden verhaftet und zu je 20 Jahren Haft verurteilt.
Was uns interessiert: Welche Geschichten erzählen Ihre Schuhe? Teilen Sie diese doch mit unseren Leserinnen und Lesern und schicken diese einfach an: anna.fras@museum-joanneum.at
Bisher in dieser Serie erschienen:
Wie schnell gehen Sie? – Schuhe mit Geschichten
Der Lotosschuh erzählt seine Geschichte
Schlagworte: Ihr Auftritt - Schuhe mit Geschichte