11. Juli 2015 / Daniel Modl
Neandertaler mit Köpfchen #cave_expo

Hornstein und Quarz;
© Universalmuseum Joanneum, Abteilung Archäologie & Münzkabinett, Repolusthöhle im Badlgraben bei Peggau (Steiermark, Österreich), 220.000-40.000 Jahre vor heute; Foto: N. Lackner
Zeitreise in die Vergangenheit …
Dem Neandertaler werden körperliche Vorteile und geistige Fähigkeiten zugeschrieben, die ihm ermöglichten, der letzten Eiszeit die Stirn zu bieten. So erforderte gerade die Herstellung von Steingeräten vorrausschauendes Denken und handwerkliches Geschick, um aus Rohmaterial ein tatsächliches Werkzeug herzustellen.
… durch spektakuläre Ausgrabungen
Die Funde aus der Repolusthöhle ließen staunen: Mehrere Tausend Säugetierknochen und über 1700 Steinartefakte wurden bei Ausgrabungen geborgen, die im Auftrag des Joanneum erstmalig zwischen 1948 und 1950 unter der Leitung. der Paläontologin Maria Mottl und später 1954/55 durch Höhlenforscher Hermann Bock durchgeführt wurde. Dabei wurden nahezu alle Sedimentablagerungen in der Höhle abgetragen. Für die zeitliche Einordnung der Artefakte und Höhlensedimente waren vor allem durch die paläontologischen Faunareste ausschlaggebend. Den Funden wird ein Alter von ca. 220.00040.000 Jahren zugesprochen.
Zu den wertvollen Objekten zählen unbearbeitete Rohmaterialstücke, Produktionsabfälle, Kerne, Abschläge und spezielle Gruppen von Werkzeugen (z.B Klingen, Keilmesser oder Schaber) Als Rohstoffe wurden oft harte, gut spaltbare Gesteine verwendet. Etwa Quarze, die auf Schotterbänken entlang des Mur-Flusses aufgelesen wurden, oder hellgraue bis dunkelbraune Hornsteine, die aus einer Lagerstätte im Reiner Becken stammen. Diese Artefakte, die mit dem Neandertaler assoziiert werden sind die ältesten Nachweise für menschliche Zivilisation in der grünen Mark.
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