
Kartenspiel (Bild: Autor)
20. Dezember 2014 / Stefan Gröchenig
Humor als Waffe
Im Fokus steht dabei der Blickwinkel jener Länder, die nicht vom Krieg betroffen waren – die Auswahl reicht von staatlicher bis privater, von stilvoller bis geschmackloser Propaganda in Form von Filmen, Büchern, Musik und auch Brettspielen. „Die nationalsozialistische Propaganda haben wir allerdings bewusst außen vor gelassen“, erklärt Kurator Emil Gruber, „die wurde in anderen Ausstellungen schon zur Genüge verarbeitet.“
Einfallsreichtum
Überraschend war für mich die Bandbreite der Medien, mit denen gearbeitet wurde. So adaptierte das „Dritte Reich“ amerikanische Big-Band-Lieder, textete diese mit versteckter deutscher Propaganda um und schleuste sie anschließend wieder zurück in die Staaten. Die Geschichte vom „Struwwelpeter“ findet sich in mehreren neuinterpretierten Variationen –und eine davon ist definitiv nichts für Kinder. Ein kleiner Hitler, der seinen Hintern rausstreckt, fungiert dabei als Nadelkissen.
Zufallsfund
Diese Materialien zusammenzutragen war keine leichte Aufgabe für Emil Gruber. Einen großen Fund machte er zufällig bei einem Antiquitätenhändler. „Dort lagen in einer Kiste Ausgaben des französischen Satire-Magazins ,Marianne‘ aus der Kriegszeit, ein toller Fund“, so Gruber. Die Ausstellung Humor als Waffe läuft bis zum 29. März 2015 in den Multimedialen Sammlungen im Joanneumsviertel!
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