Ausstellungsaufbau der Ausstellung “Berlinde De Bruyckere. Leibhaftig”, Kunsthaus Graz, 2012; Foto: UMJ

16. April 2014 / Christoph Pelzl

Handwerksexperten mit künstlerischem Gespür

Kunst- & Naturvermittlung | Museumseinblicke | Neue Galerie mit BRUSEUM

Ein 15-köpfiges Handwerker-Team kümmert sich um den Auf- und Abbau der Ausstellungen im Universalmuseum Joanneum. Neben handwerklichem Geschick haben die Experten auch viel Gefühl für die Kunst.

Im Kunsthaus Graz befindet sich die Zentralwerkstatt des Universalmuseums Joanneum. „Im Untergeschoss ist unsere Schaffensstätte untergebracht. Eine kleine Werkstatt haben wir auch noch im Joanneumsviertel und im Museum im Palais“, betont der Leiter der Zentralwerkstatt Robert Bodlos.

Mit acht Tischlern, drei Malern, einem Elektriker und einem Kraftwagenlenker managt er den Auf- und Abbau aller Ausstellungen des Joanneums im Grazer Raum. Verstärkt wird die Männerrunde von Office-Managerin Irmgard Knechtl. Der zeitliche Aufwand für jede Ausstellung ist unterschiedlich. „Von 100 Stunden bis zu 2.500 Stunden können es schon sein. Es wird auch oft parallel an Auf- und Abbauten gearbeitet, das gehört zu unserem Tagesgeschäft“, so Bodlos.

 

Werkstätten-Leiter Robert Bodlos und Office-Mangerin Irmgard Knechtl sind ein eingespieltes Team. Foto: UMJ / N. Lackner

Werkstätten-Leiter Robert Bodlos und Office-Mangerin Irmgard Knechtl sind ein eingespieltes Team.
Foto: UMJ / N. Lackner

Die Werkstatt als Künstler

Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit Kurator und Künstler, weil sie entscheiden, wie die Werke präsentiert werden. Gut zu sehen, welche handwerkliche Leistung hinter einer Ausstellung stecken kann, zeigen beispielsweise immer wieder auch die Ausstellungen im Kunsthaus Graz.

So etwa Utopie und Realität, in der Werke der russischen Künstler El Lissitzky sowie Ilya und Emilia Kabakov zu sehen sind. Großteils werden ihre Bilder auf riesigen Stellwänden, die bis zu fünfeinhalb Meter hoch sind, präsentiert. Insgesamt 1.200 Quadratmeter Holzwände, die von den Tischlern gebaut wurden, kommen allein bei dieser Schau zum Einsatz. „110 Stück Stellwände haben wir lagernd. Jede Einzelne ist 3,60 hoch, 50 Zentimeter breit und jede hat eine Länge von 1,25 Meter. Auf diese können wir immer zurückgreifen, für mehr haben wir im Lager nicht Platz“, betont Bodlos.

An das Arbeiten mit sensiblen Materialien haben sich die Handwerk-Profis schon gewöhnt. „Wir machen keinen Unterschied bei unserem Tun, ob das Kunstwerk viel oder wenig kostet. Wir behandeln alles gleich“, erklärt Bodlos. Beliebt sind bei seinem Team immer wieder herausfordernde Projekte. Wo ihr handwerkliches Geschick gefordert ist und sie nach vollbrachter Arbeit sehen, dass es sich gelohnt hat.

„Es passiert auch immer wieder, dass Kurator und Künstler von unseren Ideen begeistert sind“, verrät der Handwerksmeister, der gelernt hat, Kunst als Kunst anzusehen und der auch das Verständnis entwickelt hat, sensibel damit umzugehen. Wichtig ist ihm noch zu erwähnen, dass er mit seinem Team auch für hausinterne handwerkliche Arbeiten zuständig ist und wenn ein Büro gesiedelt werden muss, steht er mit seinem Team bereit.

Im Universalmuseum Joanneum arbeiten Menschen in Berufen die nicht alltäglich sind. In einer Kooperation mit dem "Referat Kommunikation Land Steiermark" holt Sabine Jammernegg, Redakteurin des "Steiermark Report" und von "Panther intern", diese vor den Vorhang.

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