Albumblättern, Bildstill aus einer Videoinstallation, Petra Bopp/Barbara Hartmann, Foto: Barbara Hartmann, Fotomontage: Leo Kreisel-Strauß, Bildausschnitt “Fotografierender Soldat” aus dem Album Kurt Georg Wäsch, Privatbesitz Klaus Peter Wäsch, Grefrath

5. Oktober 2012 / Christoph Pelzl

Großes Echo auf Fotoaufruf für die Ausstellung "Fremde im Visier"

Museum für Geschichte

Am 19. Oktober 2012 eröffnet in den Multimedialen Sammlungen die Ausstellung Fremde im Visier – Fotoalben aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Ausstellung, die bereits vielbeachtet in Deutschland und in den Niederlanden gezeigt wurde, präsentiert Fotalben aus dem Privatbesitz ehemaliger Wehrmachtssoldaten und zeigt deren Blicke auf fremde Menschen, Landschaften und Kulturdenkmäler in den besetzten Ländern.

Am 19. Oktober 2012 eröffnet in den Multimedialen Sammlungen die Ausstellung Fremde im Visier – Fotoalben aus dem Zweiten Weltkrieg.

Die Ausstellung, die bereits vielbeachtet in Deutschland und in den Niederlanden gezeigt wurde, präsentiert Fotalben aus dem Privatbesitz ehemaliger Wehrmachtssoldaten und zeigt deren Blicke auf fremde Menschen, Landschaften und Kulturdenkmäler in den besetzten Ländern.

Dabei werden nicht nur die Motive und die Bildästhetik der Fotos untersucht, sondern auch der Einfluss der Kriegspropaganda auf die Amateurfotografie.

 

Albumblättern, Bildstill aus einer Videoinstallation, Petra Bopp/Barbara Hartmann, Foto: Barbara Hartmann, Fotomontage: Leo Kreisel-Strauß, Bildausschnitt “Fotografierender Soldat” aus dem Album Kurt Georg Wäsch, Privatbesitz Klaus Peter Wäsch, Grefrath

Erinnerungen aus dem Zweiten Weltkrieg

Im Zweiten Weltkrieg hatten Hunderttausende deutsche und österreichische Soldaten – ermuntert von Joseph Goebbels’ Propagandaministerium – eine Kamera mit an die Front genommen, um ihren Eroberungsfeldzug auf zahllosen privaten Bildern zu dokumentieren, die zusammen mit den Feldpostbriefen den Zusammenhalt zwischen Front und Heimat stärken sollten. Die Familien bewahrten die Bilder der Abwesenden sorgfältig im heimatlichen Wohnzimmer auf. Anordnung und Kommentierung verweisen auf die subjektiven Konstruktionen von Krieg.

 

Album Fritz Bopp, Albumblatt, Privatbesitz Helmut Bopp, Landgraaf (NL)

Auf der Suche nach erhaltenen Fotoalben steirischer Soldaten

Bei der Ausstellung handelt es sich um ein Forschungsprojekt der Universitäten Oldenburg und Jena, das mit Beständen der Multimedialen Sammlungen ergänzt wird. Aus diesem Grund baten die Multimedialen Sammlungen die steirische Bevölkerung, erhaltene Fotoalben steirischer Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg für dieses Projekt zur Verfügung zu stellen.

Die Resonanz war überwältigend: 108 Rückmeldungen, 88 Fotoalben, 908 lose Fotos und 345 Dias wurden bisher bereitgestellt.

 

Petra Scheiblechner (l.) und Petra Bopp nehmen die eingereichten Fotoalben unter die Lupe; Foto: UMJ / N. Lackner

Lesarten und Sichtweisen für ein tieferes Verständnis von Bildarchiven

Rund 150 Fotoalben aus Privatbesitz – von Norddeutschland bis in die südliche Steiermark – bekommen die Besucherinnen und Besucher ab 19.10. zu sehen. Die Bilder halten fest, wie die Soldaten den Krieg gesehen haben – nicht, wie er tatsächlich war.

 

Ausstellung “Fremde im Visier” Foto: UMJ

Wissenschafliche Sichtung des persönliches Albums

Wer Aufnahmen aus dem Zweiten Weltkrieg besitzt und mehr darüber wissen möchte, hat die Möglichkeit, ab Ausstellungsbeginn jeden ersten Dienstag im Monat in die Multimedialen Sammlungen zu kommen, wo man die Alben analysiert und Auskunft über die abgebildeten Motive und Orte gibt.

 

Ausstellung “Fremde im Visier”, Foto: UMJ

 

Fremde im Visier. Fotoalben aus dem Zweiten Weltkrieg
Ausstellungseröffnung: 19.10.2012, 19 Uhr
Laufzeit: 20.10.2012-01.09.2013
Kuratorinnen: Petra Bopp (Hamburg) und Sandra Starke (Berlin)Kuratorische Assistenz: Petra Scheiblechner (Multimediale Sammlungen)

Kategorie: Museum für Geschichte
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