12. Dezember 2019 / Alina Lerch
Ein Tag mit … den Presse-Mitarbeiterinnen
Der Tag der drei Presse-Mitarbeiterinnen Anna Fras (Leiterin des Presse-Teams, Mitte), Julia Aichholzer (Presse-Assistenz, rechts) und Nicole Hofstetter (Fachpraktikantin, links) beginnt gegen 8:30 Uhr. Mit einem dampfenden Kaffee am Schreibtisch blättern sie durch sämtliche Zeitungen, konzentriert auf jene Beiträge, in denen das Universalmuseum Joanneum mit seinen Standorten erwähnt wird.
„Die Medienberichte sind das Ergebnis unserer Arbeit und machen diese sichtbar. Besonders interessant ist es für uns auch laufend zu evaluieren, über welche Themen die einzelnen Journalistinnen und Journalisten berichten“, erklären die Presseverantwortlichen. Jeden Tag muss der Pressespiegel frisch, wie die Semmeln beim Bäcker, erstellt werden. Er wird aber nicht im Backofen zubereitet, sondern wandert jeden Tag durch den großen Drucker im ersten Stock der Mariahilferstraße 4, wo er – nicht ganz so warm wie die frischen Semmeln –, wieder eingescannt rauskommt und dann per E-Mail verschickt und ins Intranet gestellt wird.
In Zeiten des Internets müssen sie auch die unzähligen Online-Erwähnungen durchgehen – die Journalisten schlafen nie. Genauso wie die drei Mitarbeiterinnen, denn kaum ist der Pressespiegel fertig (meistens zwischen 10 und 11 Uhr), haben sie viele Aufgaben, die sie beinahe alle gleichzeitig bewältigen.
Mit der einen Hand bearbeitet Julia den nächsten Presstext, der pünktlich vor jeder Presseführung fertig sein muss, mit der anderen telefoniert sie mit einem Journalisten, der die Zusage zur Presseführung übermittelt. Anna ist währenddessen bei einem Interview mit der Kleinen Zeitung zum Thema „Volkskundemuseum neu“, das sie initiiert hat und koordiniert. „Die Begleitung der Interviews durch die Mitarbeiterinnen der Presse ist wichtig. Einerseits wegen des 4-Augen-Prinzips und andererseits, um auf zusätzliche Informationen hinzuweisen bzw. diese gegebenenfalls zu übermitteln“, so Anna Fras. In der Zwischenzeit sucht Nicole passende Fotos und Ideen für den nächsten Instagram-Post, schreibt an einer Presseaussendung oder macht Statistiken zu den Presseberichten.
Nach dem wöchentlichen Außenbeziehungen-Jour-fixe jeden Mittwoch um 10 Uhr eilen die drei zur nächsten Presseführung: Die Ausstellung KUNST ⇆ HANDWERK im Kunsthaus wird am nächsten Tag eröffnet und die Journalistinnen und Journalisten der verschiedensten Medien sollen natürlich darüber berichten. Jede Presseführung wird von Anna und Julia geplant und gemeinsam mit dem Veranstaltungsmanagement organisiert. Die Journalistinnen und Journalisten werden eingeladen, Pressemappen zusammengestellt, ein kleines Buffet aufgebaut und vor Ort Presseunterlagen ausgegeben. Außerdem gibt es eine Namensliste, auf der sich die Gäste eintragen.
Es ist 10:45 Uhr, der ORF möchte im Voraus ein Video zur Ausstellung drehen, was Anna und Julia bereits vorab vereinbart haben und vor Ort managen. Jede Journalistin und jeden Journalisten begrüßen sie freundlich und teilen die ordentlich geschlichteten Pressemappen mit dem Pressetext, Biografien der Künstler/innen, dem Creditfile und dem Rahmenprogramm aus.
11:00 Uhr: Die Presseführung kann beginnen. Kuratorin Barbara Steiner bittet die Geschäftsführung, die Journalistinnen und Journalisten sowie Künstlerinnen und Künstler und den Fotografen in die Needle, um die Hintergründe und Intentionen der Ausstellung zu erklären. Anschließend spazieren alle in den Space01, wo die Aufbauarbeiten zu KUNST ⇆ HANDWERK noch in vollem Gange sind. Barbara Steiner berichtet über die beeindruckenden Kunstwerke, die Künstlerinnen und Künstler erzählen ihre persönlichen Geschichten.
Nach der Presseführung im Kunsthaus Graz heißt es für Anna, Julia und Nicole „zurück ins Büro“, wo sie auf die Bilder des Fotografen warten, die sie schon am Nachmittag der Presse weiterleiten, während sie einen Nachbericht zur Presseführung bzw. Eröffnung schreiben. Sobald die Fotos da sind, entscheiden sich Anna und Julia für eine Auswahl, die sie in den Pressebereich der Webseite stellen. Zu jedem Standort und zu jeder Ausstellung gibt es eine Presseseite mit Presseunterlagen und Bildmaterial zum Download. Ein Beispiel: https://www.museum-joanneum.at/presse/aktuelle-projekte/events/event/7765/kunst-handwerk-1
Während des „Tagesgeschäfts“ trudeln fast im Minutentakt Presseanfragen ein, das Telefon und der E-Mail-Posteingang kommen kaum zur Ruhe. Stets gut gelaunt helfen Anna und Julia den Pressevertreterinnen und -vertretern, wenn sie Fragen haben, oder geben ihnen Infos weiter – wie zu den kommenden Veranstaltungen im Universalmuseum Joanneum. Regelmäßig bekommt das Pressebüro Anfragen zu Foto- und Filmaufnahmen sowie zu Objekten aus den Sammlungen, es pflegt Kontakte zu den Journalistinnen und Journalisten und dient als Schnittstelle zu den politischen Büros in Pressangelegenheiten. Auch die strategische Planung z. B. von Medienkooperationen und das Anbieten von aktuellen „Geschichten“ aus dem Museum und Interviews mit Museumsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern gehören zu den täglichen Aufgaben.
Zu einem weiteren wichtigen Punkt ihrer Arbeit zählen die Presseaussendungen, die ungefähr jeden zweiten Tag ausgeschickt und auf der Presseseite hochgeladen werden. Einen Einblick kann man sich hier verschaffen: www.museum-joanneum.at/presse/aktuelle-presseaussendungen. Über 150 Aussendungen haben Anna und Julia im Jahr 2019 schon verfasst!
Der Tag der drei Presse-Mitarbeiterinnen kann oft sehr lange dauern, sie sind heiß gefragt, haben alle Hände voll zu tun und trotzdem stets Zeit für kleine Anliegen wie Korrekturlesen, Tipps und Tricks zum Verfassen von Texten und vieles mehr.
Text und Fotos: Alina Lerch
Schlagworte: Arbeiten im Museum | Kunsthaus Graz | Presse