23. September 2015 / Christoph Pelzl

Das war der Weltfriedenstag 2015

Kunst- & Naturvermittlung | Landeszeughaus | Museum für Geschichte | Volkskundemuseum

Auch ihr habt eine Stimme. Wenn ihr sie gebraucht, werdet ihr gehört! Am Weltfriedenstag haben viele junge Menschen im Landeszeughaus sowie im Museum im Palais und im Volkskundemuseum ihre Stimme erhoben – jeweils ganz unterschiedlich, aber immer zum selben Zweck: Um zu zeigen, wie ein friedliches Miteinander gelingen kann!

Bei fast jeder Station hätte man in der Gruppe eine Stecknadel fallen hören, wenn die Vortragenden redeten. Die Betroffenheit der Schülerinnen und Schüler war spürbar, beeindruckend war aber auch das aktive Mitdenken und Mitreden. Manchmal wurde auch gelacht, vielleicht blieb aber auch vielen das Lachen im Halse stecken, etwa wenn über einen Krieg gesprochen wurde, der lediglich geführt wurde, weil eine Stadt der anderen einen Eimer gestohlen hat.

 

Vor der Erfindung der Kindheit, Weltfriedenstag 2015, Foto: Universalmuseum Joanneum/V. Krenn

Vor der Erfindung der Kindheit, Weltfriedenstag 2015, Foto: Universalmuseum Joanneum/V. Krenn

 

Überleben im Krieg

Die Schülerinnen und Schüler diskutierten auch darüber, wie es Frauen und Kindern im Krieg erging und über Notzeiten, die vor allem für die Hilflosesten immer besonders schrecklich sind. Gerade jetzt, in einer Zeit, in der wir auch in der Steiermark mit so vielen Menschen konfrontiert werden, denen es schlecht geht, ist es besonders wichtig, darüber zu reden. Im Vortrag des Bundesheeres wurde etwa von Ländern erzählt, in denen das Durchschnittsalter der Menschen 18 Jahre ist und Sicherheit etwas, das von einem Facebookeintrag abhängt, den man lesen muss, um gut zur Uni zu kommen oder auch nur um den nächsten Einkauf zu überleben.

 

Kriegskuchen und Eichelkaffe, Weltfriedenstag 2015, Foto: Universalmuseum Joanneum/V. Krenn

Kriegskuchen und Eichelkaffe, Weltfriedenstag 2015, Foto: Universalmuseum Joanneum/V. Krenn

 

Betroffen machten auch die persönlichen Geschichten von Menschen, deren Kindheit von staatlicher Repression geprägt war – einige trauten sich, weitere und tiefer gehende Fragen zu stellen und sogar ihre eigene Geschichte zu erzählen. Auch in Zusammenarbeit mit der Friedensburg Schlaining wurde intensiv gearbeitet – so intensiv, dass es vielleicht Folgetermine geben wird.

Die Jugendlichen konnten auch ausprobieren, wie man aus einfachsten Zutaten eine Mahlzeit herstellen kann, die sich als durchaus schmackhaft herausstellte!

Und nach der Auseinandersetzung mit John McCraes Gedicht „In Flanders Fields“ (1915), in dem die Mohnblüte zwischen Grabkreuzen poetisch beschrieben wird, wurde landschaftliche Schönheit aus einem etwas anderen Blickwinkel gesehen: Mohn ist die erste Pflanze, die auf einem Schlachtfeld wieder blüht. Zum Abschluss stand der Weltfriedenstag im Universalmuseum Joanneum jedoch im Zeichen des schönen Miteinanders: der Freundschaft.

 

Der Krieg als Landschaftsgärtner, Weltfriedenstag 2015, Foto: Universalmuseum Joanneum/V. Krenn

Der Krieg als Landschaftsgärtner, Weltfriedenstag 2015, Foto: Universalmuseum Joanneum/V. Krenn

 

Gemeinsam Frieden stiften

Dieser Tag hat uns und allen, die daran teilgenommen, ganz deutlich gezeigt: Friedliches Miteinander kann nur funktionieren, wenn wir uns alle darum bemühen – ganz gleich, ob wir ein Volksschulkind, ein Jugendlicher, eine Kulturvermittlerin, ein Soldat oder jemand anderer sind!

 

Das große Echo auf den Weltfriedenstag 2015 hat uns darin bestärkt, auch nächstes Jahr ein Programm zu diesem Thema anzubieten – die Vorreservierungen für den 21.09.2016 laufen bereits unter info-mip@museum-joanneum.at

 

 

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