26. April 2015 / Niki Knopp
Das Murufer ist wieder sauber und wir waren dabei!
An einem sonnigen Samstagvormittag starteten wir – mit festem Schuhwerk, Handschuhen und Müllsäcken ausgestattet – ans rechte Murufer. In der zum Teil steilen Böschung fand sich einiges: Meist waren es Überbleibsel von Plastiksäcken, Getränkeflaschen, Zigaretten und Kaugummipackungen, Parkzettel sowie viele „Tschickstummel“. Aber auch Weihnachtsbäume, CDs, (ungeöffnete!) Kondompackungen und ein oder zwei Spritzen kamen zwischen frühlingshaft sprießenden Pflanzen zum Vorschein.
Mit Handschuhen gut geschützt war es nicht unangenehm, all diesen Müll in die Säcke zu verfrachten und der Vorher-Nachher-Blick auf die Uferböschung lohnte sich allemal. Oben vorbeigehende Passantinnen und Passanten lächelten uns an oder lobten uns sogar. Darüber hinaus wurden wir von der Stadt Graz sowohl organisatorisch als auch mit Essen und Trinken bestens versorgt.
Der neudeutsche Begriff „Littering“ wurde so für uns wortwörtlich greifbar – damit ist das achtlose Wegwerfen von Müll in Stadt und Natur gemeint. Es mag sein, dass manches aus überfüllten Mistkübeln vom Wind verblasen oder von Vögeln herausgeholt wird, doch der Großteil des Mülls dürfte achtlos weggeworfen worden sein. Jedes Stück für sich allein mag auf den ersten Blick wenig ausmachen – doch genau dieses Teil könnte von Tieren am Murufer für Futter gehalten und gefressen werden oder über die Mur ins Meer gelangen. Welche Auswirkungen der Plastikmüll in den Weltmeeren hat, zeigt derzeit unsere Ausstellung Endstation Meer? Das Plastikmüll-Projekt im Naturkundemuseum. Ich wage zu behaupten, dass alle, die an unserem Frühlingsputz beteiligt waren, in Zukunft nichts mehr „unabsichtlich“ fallen lassen, nur weil der nächste Mistkübel ein paar Schritte weiter entfernt ist.
Schlagworte: Endstation Meer