“Begreifbares” Modell vom Kunsthaus Graz, Foto: UMJ / M. Hall

3. Dezember 2012 / Eva Ofner

3. Dezember 2012 – Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung

Kulturpolitik

Vorweihnachtsstress im Advent: Geschenke besorgen, Kekse backen, Wohnraum weihnachtlich dekorieren, Freundinnen, Freunde und Familie treffen, feiern? Oder: innehalten und nachdenken in einer besinnlichen Zeit? Vielleicht macht man sich auch Gedanken über Barrierefreiheit?

Alle Jahre wieder…

Alljährlich findet am 3. Dezember der von den Vereinten Nationen ausgerufene Internationale Tag der Menschen mit Behinderung statt. Eine gute Gelegenheit darüber nachzudenken, wie man auf Probleme der Menschen mit Behinderungen eingehen kann, Ideen zu spinnen, die aktuelle Situation zu verbessern. Wie können die Würde und das Wohlergehen von Menschen mit Behinderungen gefördert werden, wie kann man ihre Rechte besser gewährleisten? Und was kann jede/r einzelne von uns dazu beitragen?

Bauliche Barrierefreiheit

Die bauliche Barrierefreiheit ist durch die ÖNorm bestimmt und soll gewährleisten, dass Gebäude von Menschen mit Behinderung in gleicher Weise genützt werden können wie von Menschen ohne Behinderung. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, das Universalmuseum Joanneum – soweit es die Bedingungen (Denkmalschutz etc.) zulassen – barrierefrei zu machen, um allen Menschen den Zugang in unsere Ausstellungen zu ermöglichen.Assistenzhunde sind in all unseren Häusern und Parkanlagen trotz geltendem Hundeverbot natürlich herzlich willkommen.

Begrifflichkeiten

Natürlich nützt Barrierefreiheit auch allen älteren Menschen oder Personen mit Kinderwägen, deshalb spielt auch die Begrifflichkeit eine Rolle. Bezeichnungen wie „Behinderten-WC“ oder „Behinderten-Lift“ werden leider noch benützt – sie sind jedoch nicht nur diskriminierend, sondern auch falsch. Ein barrierefreies WC oder ein barrierefreier Lift stehen natürlich nicht nur Menschen mit Behinderungen zur Verfügung. „Die Begriffe, die man sich von etwas macht, sind sehr wichtig. Sie sind die Griffe, mit denen man die Dinge bewegen kann.“ (Bertolt Brecht)

 

“Begreifbares” Modell vom Kunsthaus Graz, Foto: UMJ / M. Hall

In der EU leben ca. 74,5 Millionen Menschen mit Behinderungen (ca. 11 % der Bevölkerung) – gar nicht so wenig, oder? Barrieren grenzen aus, deshalb wünsche ich mir Barrierefreiheit für alle! Vom Christkind? Oder vom Weihnachtsmann? Nein, von mir selber und von allen meinen Mitmenschen! Deswegen bringe ich mich laufend ein in den Prozess, unser Museum noch besser für alle unsere Besucher/innen zugänglich zu machen!Wir haben bereits einige unserer Häuser (Neue Galerie, Kunsthaus, Schloss Eggenberg, Schloss Stainz, Schloss Trautenfels von atempo hinsichtlich der Barrierrefreiheit checken lassen. Die Ergebnisse sind auch unter fuer-alle.steiermark.com/ detailliert nachzulesen.

Kategorie: Kulturpolitik
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