An der Mur

 

Die Mur ist eine Lebensader für Graz, sie verbindet aber sie trennt auch:

„Im Allgemeinen bietet Grätz die höchst interessante Eigenheit, dass sich hier gleichsam zwei Städte, nur durch den Fluss geschieden, darstellen, die in der Bauart, Anlage und auch im geselligen Leben eine durchaus verschiedene Physiognomie zeigen, und deren Bevölkerung nicht leicht von einer Seite des Stromes auf die andere übersiedelt.“

 

Gustav Schreiner, 1843

Hauptbrücke (Erzherzog Johann-Brücke)

 

Bereits 1361 wird an dieser Stelle eine Brücke urkundlich erwähnt. Zuerst aus Holz, entstand 1845 einer Kettenbrücke und 1890/1891 eine Eisenkonstruktion mit Mittelpfeiler im Stile der Gründerzeit. Sie musste 1964/1965 einem „Brett“ weichen.

 

Der reiche Zierrat der Brücke ist heute über ganz Graz verteilt: Die beiden Statuen der Styria und der Austria von Hans Brandstetter (1854–1925) befinden sich im Stadtpark, die Adler sind im Metahofpark gelandet und einige Schwäne kann man unter der heutigen Brücke finden.

Kalvarienbrücke

 

Die Kalvarienbrücke verbindet seit 1894 das Graben- und das nördliche Lendviertel. Das Bild zeigt den Vorgängerbau der jetzigen, 1992 fertiggestellten Brücke.

Die Sackstraße vor der Anlage des Kais

 

In den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts wurde die Mur reguliert. An beiden Ufern entstanden im innerstädtischen Bereich Kais. Ihnen wurden ganze Viertel geopfert.

Grazer Freilichtspiele

 

Ing. Fritz Muchitsch schuf in den 1920er Jahren eine Sensation. Er stellte im Dachgeschoß des „Hotel Wiesler“ einen Kinoapparat auf. Technische Verbesserungen erlaubten es ihm, von hier 90 Meter über die Mur auf eine 10x10m große Kinoleinwand zu projizieren. Zu den Spielfilmen gab es Firmenwerbung in Form von Standbildern. 1930 musste er aber seine Aktivitäten aufgrund von finanziellen Problemen einstellen.

Kälbernes Viertel und Franziskanerkirche

 

Das Viertel war das Quartier der Fleischer und der Würstemacher. Sie hatten ihre Schlacht (Schlag)bänke an der Mur.

Grieskai Nikolaisäule

 

Der hl.Nikolaus rettete angeblich ein Segelschiff im Sturm, und er rettete auch die von Piraten abgeschnittene Hafenstadt Myra vor dem Hungertod oder der Sklaverei, indem er das ganze Kirchengerät „versilberte“ und damit die Durchfahrt ägyptischer Getreideschiffe erkaufte. Das machte ihn zum Patron der Seefahrer und der Flößer.

Hafenstadt Graz

 

Ein Bild als Irreführung (um 1860). Es gab keine Segelschiffe auf der Mur und auch keine Dampfsegler.

Schlachthausbrücke

 

Die Schachthausbrücke (nahe des Schlachthofes) hieß später Schönaubrücke und erhielt ihre heutige Gestalt 1985/1986. Seitdem trägt sie den Namen Berta von Suttner-Friedensbrücke.

Stadt an Fluss und Berg

 

„Grüß mir Graz an der Mur(a), Und den Schloßberg dazu(a)“

 

Musik: Robert Stolz

Text: Robert Gilbert, 1965

Museum für Geschichte

Sackstraße 16
8010 Graz, Österreich
T +43-316/8017-9800
geschichte@museum-joanneum.at

 

Öffnungszeiten


Di-So, Feiertag 10 - 18 Uhr

 

24. bis 25. Dezember 2023