Die Kulturhistorische Sammlung sollte ab dem späten 19. Jahrhundert die „Kulturepochen des Landes von der früheren Zeit des Mittelalters bis zur Gegenwart" dokumentieren. 1895 als „Culturhistorisches und Kunstgewerbemuseum“ in der Grazer Neutorgasse eröffnet, ist die Sammlung seit 2011 im Museum im Palais in der Sackstraße untergebracht. Sie geht auf eine Initiative des Bildhauers Karl Lacher (1850---1908) zurück, der fasziniert war von jener Bewegung, die sich ausgehend von der ersten Weltausstellung (London, 1851) gegen die Macht der Industrialisierung und die damit verbundenen Verfallserscheinungen des Handwerks auflehnte. Die Identität der Sammlung wurde über die letzten Jahrzehnte primär in Richtung Kunstgewerbe und Design entwickelt, mit dem Leitungswechsel 2014 begann unter Bettina HabsburgLothringen eine Neuprofilierung unter Rückbesinnung auf den ursprünglichen Auftrag. Die Kulturhistorische Sammlung umfasst rund 35.000 Objekte aus den Bereichen Mode, Musikinstrumente, Möbel, Glas, Keramik, Schmuck und wissenschaftliche Instrumente. Die Geschichte der Multimedialen Sammlungen begann im Jahr 1958 als steiermärkisches „Zentralarchiv für Bild- und Tonaufnahmen“. 1971 erfolgte seine Umbenennung in „Bild- und Tonarchiv“, 2009 eine weitere in „Multimediale Sammlungen“. Ursprünglich in der Bürgergasse und dann im Palais Attems untergebracht, wurden die Bestände, auf über 2,5 Millionen Objekte angewachsen, 2011 ins Joanneumsviertel übersiedelt. Trotz der allgemein wachsenden musealen Bedeutung von Foto-, Ton- und Filmdokumenten als zeit-, regional- und technologiehistorische Zeugnisse konnten sich die Multimedialen Sammlungen am Joanneum bislang nicht angemessen positionieren.