Was macht eine repräsentative Burg aus?

Unter Erzherzog Karl II. wird die Burg nach 1570 zur Residenz. Ein neues „Palasgebäude“ und ein „Registraturtrakt“ entstehen. Hinzu kommen Gartenanlagen mit eigens importierten exotischen Pflanzen. Sogar eine Menagerie mit Löwen, Tigern und Bären gibt es. Leitungen aus Holz und mehrere Brunnen sorgen für Trinkwasser. Eine neue Hofkapelle wird eingerichtet, wie es einer Dynastie zukommt, die sich als Vorkämpferin des katholischen Glaubens versteht. Auch die verfeinerte höfische Kultur kommt nicht zu kurz: Um 1600 entstehen Schatzkammer und Bibliothek.

 

Ein neuer Geist zeigt sich nicht nur in neuen Räumen, sondern auch einem neuen Stil, der italienischen Renaissance. Ihr an der Antike orientierter Formenschatz erfordert ausländische Handwerker. Mitte des 16. Jahrhunderts werden „welsche“, d.h. aus Italien stammende Baumeister und Steinmetzen nach Graz berufen. Unter ihnen findet sich Domenico dell´Aglio, der die Burg um ein Portal und eine Prunkstiege bereichert. Die strenge Architektur wird durch die Umbauten der Zeit sichtlich verändert. Aus gotischen Burgen sollen Palazzi „all’ italiana“ werden.

Museum für Geschichte

Sackstraße 16
8010 Graz, Österreich
T +43-316/8017-9800
geschichte@museum-joanneum.at

 

Öffnungszeiten


Di-So, Feiertag 10 - 18 Uhr

 

10. April 2023
1. Mai 2023
29. Mai 2023

24. bis 25. Dezember 2023