Geschlossene Gesellschaft?
Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 wurde in Knittelfeld ein Kriegsgefangenenlager für vornehmlich russische Gefangene errichtet, das ab 1915 auch als Lazarett für Verwundete der k. u. k. Streitkräfte diente. Nach 1918 wurden einige Baracken als so genannte „Notstandswohnungen“ genutzt, woraus sich allmählich die „Neustadt“ entwickelte. Ein reges Vereinsleben, enge Kontakte zwischen den Bewohnerinnen und Bewohnern und deren hohe Identifikation mit „ihrer Neustadt“ trafen bis in die 1960er-Jahre oftmals auf Unverständnis und Ablehnung von außen.
In dem Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung begeben sich namhafte Autorinnen und Autoren auf Spurensuche nach dem ehemaligen Gefangenenlager und Lazarett und gehen dem Ursprung der Neustadt ebenso auf den Grund wie der Frage, inwiefern historische Voraussetzungen und Entwicklungen, soziale Zuschreibungen und Vorurteile ein ganzes Stadtviertel prägen können. Illustriert mit einzigartigen Bildern und historischen Fotografien von privaten Sammlerinnen und Sammlern und aus öffentlichen Archiven dokumentiert das Buch die Entwicklung der Knittelfelder Neustadt.
Autorinnen und Autoren
Emil Brix, Gerhard Dienes, Gundi Jungmeier, Ralf Rother, Anita Prettenthaler-Ziegerhofer, Stefan Brenner, Martin Reichstam, Derek Weber, Karin Thierrichter, Bettina Jernej, Alexandra Wieser, Peter Teibenbacher, Heinz Waldhuber, Hans Rinofner, Friedrich Bouvier, Heimo Hofgartner, Alexander Berghold, Peter Eichberger, Martin Khull-Kholwald, Christine Thanner, Antje Zöller, Christina Gollob und Nicole Sommer
Museum für Geschichte
Sackstraße 16
8010 Graz, Österreich
T +43-316/8017-9800
geschichte@museum-joanneum.at
Öffnungszeiten
Di-So, Feiertag 10 - 18 Uhr
Ausnahmsweise geschlossen:
Geschlossene Gesellschaft? Die Entwicklung der Knittelfelder Neustadt vom Gefangenenlager zur aufstrebenden Wohngegend
Gerhard M. Dienes, Gundi Jungmeier (Hg.)
Unter Mitarbeit von Maria Froihofer und Eva Taxacher
Graz, Leykam 2009
ISBN 978-3-7011-7652-6
€ 14,90