Von der Heilsgeschichte zur Passionsfrömmigkeit
Theologie und Ikonografie der alpenländischen Fastentücher
19.03.2020 19:00
Kunsthistorisch betrachtet, zählen die Fastentücher zur sogenannten Tüchleinmalerei, doch diese Tüchlein erreichten eine monumentale Größe von bis zu zehn mal zwölf Metern, hatten sie doch seit dem 15. Jahrhundert die Aufgabe, während der Passions- und Fastenzeit den gesamten Altarraum und damit auch den Vollzug der Eucharistie vor den Augen der Gläubgen zu verbergen. Diese hatten stattdessen in bis zu 90 Bildfeldern die Heilsgeschichte von der Erschaffung der Welt bis zum Jüngsten Gericht vor Augen, die gesamte Heilsgeschichte Gottes mit den Menschen. Der Charakter der Fastentücher veränderte sich in der Barockzeit, als sie direkt vor Haupt- und Nebenaltären aufgehängt das Leiden Jesu ins Bild setzten. Nachdem sie zunächst dem modernen Zeitgeist weichen mussten, erfuhren sie seit dem Ausgang des 20. Jahrhunderts vielerorts eine Renaissance. Alte Tücher wurden vom Dachboden geholt und neue gemalt. Die Fastentücher sind ein einzigartiger Schatz und in dieser Form (fast) nur im Alpenraum anzutreffen – mit einem Schwerpunkt in Kärnten.
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