Bezirk Murtal

Bildinformationen

Friseursalon Sturmer - ein Familienbetrieb in 5. Generation

Im Jahre 1880 eröffnete der aus Köflach stammende Johann Sturmer im Hause Zeltweg 39 eine Filiale. Der „Raseur und Haarschneider“ übte nebenbei auch den Beruf des Fotografen und Uhrmachers aus. Einmal in der Woche, so erzählt die Familiengeschichte, ging er zu Fuß über das Gaberl nach Köflach, um im Stammbetrieb in Köflach nach dem Rechten zu sehen.

1924 übernahm schließlich sein Sohn Rudolf Sturmer das Geschäft in Zeltweg, nach dessen Tod 1949 führte zunächst seine Witwe den Herren- und Damenfrisiersalon weiter. Josef Sturmer übernahm das Geschäft in dritter Generation und hat den Betrieb stetig erweitert: 1955 wurde gegenüber dem Fliegerhorst Zeltweg eine Filiale eröffnet, 1958 der Stammsitz in die Hauptstraße 119 verlegt und der Betrieb modernisiert. 1978 wurde zudem in Pausendorf in der Gemeinde Spielberg eine weitere Filiale eröffnet. Rudolf Sturmer, der Urenkel des Firmengründers, übernahm 1980 das Friseurgeschäft, welches nun seit 2005 seine Tochter Andrea Sturmer erfolgreich in fünfter Generation weiterführt.

Landesaufnahme II: Zu Besuch bei "Friseursalon Sturmer" in Zeltweg

Aus der Bauknecht-Ära in Spielberg

1974 wurde das Werk Spielberg als Tochterunternehmen des deutschen Bauknecht-Konzerns gegründet. Bauknecht hatte bereits im Jahre 1919 mit der Motorenproduktion an den deutschen Standorten Klingenmühle, Plochingen und Welzheim begonnen. Der erste Schritt nach Österreich wurde mit der Aufnahme der Produktion im steirischen Rottenmann gesetzt. Mit dem Produktionsbeginn in Spielberg 1974 wurden teilweise die Produktionen der Werke in Plochingen, Klingenmühle und auch Rottenmann übernommen. Unter Bauknecht Austria wurden im Spielberger Werk bis zum Ausgleich der österreichischen Bauknecht-Gruppe im Jahre 1982 (Konkurs in Deutschland und dadurch Ausgleich in Österreich) die Motoren für die Bauknecht-Hausgeräte sowie kleinere Industriemotoren gefertigt. Mit den Zielen „Auffangen – Sanieren – Verwerten“ kam es 1983 zur Übernahme durch die Gesellschaft für Bundesbeteiligungen an Industrieunternehmen (66,6 %) und durch die Steirische Beteiligungsfinanzierungs-Gesellschaft (33,3 %). 1990 erfolgte nach Umwandlung in eine Aktiengesellschaft der Börsengang des Unternehmens, das seit 1998 den Namen ATB Austria Antriebstechnik AG führt.

Die ATB-Gruppe umfasst neben der ATB Holding in Wien und dem Produktionswerk ATB Spielberg weitere 3 Produktionswerke in Deutschland, 3 Produktionswerke in UK, 2 Produktionswerke in Serbien, 1 Produktionswerk in Polen sowie Vertriebstochterunternehmen in mehreren westeuropäischen Staaten.

Eigentümer der ATB-Gruppe ist seit 2011 die chinesische WOLONG Holding Group Co., Ltd.

Quelle: Dr. Wolfgang Pflüger, Dokumentationen der geschichtlichen Entwicklung der ATB Austria Antriebstechnik AG Spielberg anlässlich der 30. Hauptversammlung 2015

Vergessene Brauereien im oberen Murtal - Paulus, Grünhübl, Farrach

Bei der medienhistorischen Spurensuche nach längst nicht mehr bestehenden Brauereibetrieben im Raum Judenburg wurden die Multimedialen Sammlungen vom Museumsverein Judenburg sowie von den Regionalhistorikern Ingomar Gröbl (Zeltweg) und Philipp Stellnberger (Judenburg) unterstützt. Im Blogbeitrag „Landesaufnahme(n): Vergessene Brauereien im Bezirk Murtal“ können Sie mehr zu dieser „bierigen“ regionalen Wirtschaftsgeschichte erfahren. Die Industrialisierung der Biererzeugung im 19. Jahrhundert, Fusionen von Brauereien im Kampf um Marktanteile bis hin zum Bierboykott im Jahre 1908 werden darin beleuchtet.

Drei Generationen, drei Meister – Herk Karosserie & Lack GmbH in Knittelfeld

Der Familienbetrieb wurde 1957 von Josef Herk sen. mit seiner Gattin Sieglinde als Karosserie- und Lackierfachbetrieb gegründet und 1988 an den gemeinsamen Sohn Ing. Josef Herk übergeben.

Heute beschäftigt das Unternehmen rund 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In den vergangenen Jahrzehnten konnte der Betrieb sein Leistungsspektrum laufend erweitern. Neben klassischen Lackier- und Spenglerarbeiten für alle Kfz werden heute auch Spezialaufträge aus der Industrie übernommen sowie Umbauten zu behindertengerechten Fahrzeugen angeboten.

Zu den besonderen Aufträgen zählte bestimmt die Neulackierung des letzten österreichischen Draken für seinen letzten Flug 2007.

2003 wurde das Unternehmen in eine GmbH umgewandelt. Alleiniger Gesellschafter und Geschäftsführer ist Ing. Josef Herk, der seit Februar 2011 auch das Amt des Präsidenten der WKO Steiermark bekleidet.

2015 durfte auch Josef Herk III. – der Enkel des Firmengründers – seinen Meisterbrief als Karosserietechniker entgegennehmen und verstärkt nun das Team der Herk Karosserie & Lack GmbH.