Sessel

Die Entwicklung des Stuhls muss man als Wandlung eines Machtsymbols zu einem Alltagsgegenstand sehen. Während die Bank, auf der viele Leute platzsparend nebeneinandersitzen können, viele Jahrhunderte hindurch als gewöhnliche Sitzmöglichkeit diente, galt der Stuhl schon im 8. Jahrhundert als das vornehmste, eigentlich herrschaftliche Sitzgerät, das in der Regel eine Person aufnahm. Mit dem Stuhl wurde Machtfülle verknüpft, Bank und Stuhl kennzeichneten ein soziales Gefälle.

 

Das einfachste, auf dem Land lange verbreitete Sitzmöbel war der „Scheiblstuhl“, auch als „Schusterstockerl“ bezeichnet. Er ist auch mit Sprossenlehne zu finden und stellt den ersten Schritt vom Hocker zum Stuhl dar. Im 17. Jahrhundert gab es neben dem Dreibeinstuhl bereits den vierbeinigen Sessel.

 

In der Barockzeit kam der hier gezeigte Brettstuhl auf, er wird heute als der eigentliche Bauernsessel bezeichnet. Er gehörte in vielen Landschaften bis ins 19. Jahrhundert noch zum bürgerlichen Mobiliar, und zünftige Handwerker produzierten ihn nach dem Zwang der jeweiligen Moden. Der ländliche Handwerker übernahm zwar verschiedene Muster, er hatte aber viel mehr schöpferische Freiheit und konnte bei Gestalt und Ornament, vor allem bei der Rückenlehne, stark variieren.

 

Inv. Nr.: 32066


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