Geschichte

Ein Freilichtmuseum für ganz Österreich - damals und heute

Das Museumsgelände umfasst eine Fläche von rund 65 Hektar und erstreckt sich auf einer Länge von etwa 1,4 Kilometern durch das Tal des Enzenbaches. Im Museum befinden sich 103 Objekte aus ganz Österreich und Südtirols, vor allem Bauernhöfe, aber auch Wirtschafts-, Handwerks- und Sakralgebäude mitsamt ihres Inventars oder Hausrats.

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Zeittafel der Entwicklung

2019 Eingleiderung in das Universalmuseum Joanneum.

2018 Die Bundesstiftung als Rechtsträger wird aufgelöst.

2014 Konstituierende Sitzung des neuen Kuratoriums.

2013 Konstituierende Sitzung des neuen Verwaltungsrates.

2012 Satzungsänderungen durch die Bundesministerien und Landeshauptleute, durch die dem Land Steiermark die alleinige Verantwortung übertragen wurde, werden rechtskräftig.

1987 Konstituierende Generalversammlung der Bundesstiftung.

1986 Gründung der Bundesstiftung „Österreichisches Freilichtmuseum“ als gemeinnützige Stiftung mit der Bindung der Trägerschaft an die Kuratoren durch BM Dr. Heinz Fischer.

1985 Eröffnung des Ausstellungsgebäudes und Forschungszentrums für Hausforschung.

1970 Eröffnung des Österreichischen Freilichtmuseums.

1962 Gründung des Vereins „Österreichisches Freilichtmuseum“ und Vorstellung des Projektes eines zentralen Freilichtmuseums für Österreich.

1961 Grundsatzbeschluss des Landes Steiermark zur Gründungsabsicht des gesamtösterreichischen (zentralen) Freilichtmuseums.

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Sammlung

Die Sammlung des Österreichischen Freilichtmuseums umfasst 103 historische bäuerliche Objekte aus ganz Österreich und Südtirol. Dazu gehören originale historische Gebäude sowie Nachbauten und Rekonstruktionen aus den vergangenen 6 Jahrhunderten. Das Museum strebt an, den Besucher*innen ein möglichst authentisches und umfassendes Bild der Gebäude sowie ihrer historischen Bedeutung zu vermitteln. Jedes Objekt erzählt eine eigene Geschichte und trägt dazu bei, die Vergangenheit lebendig zu machen.

Darüber hinaus beherbergt das Museum etwa 130.000 bäuerliche Arbeits- und Alltagsgegenstände. Diese wurden durch gezielte Käufe sowie durch Spenden von Privatpersonen und Institutionen gesammelt. Die Vielzahl an Objekten hilft dabei, ein lebendiges und detailliertes Bild des Lebens und Arbeitens der ländlichen Bevölkerung in früheren Jahrhunderten zu zeigen.

Das Österreichische Freilichtmuseum setzt sich dafür ein, die historischen Gebäude und Objekte nicht nur zu bewahren, sondern auch deren ursprüngliche Funktion und Bedeutung zu vermitteln. Durch sorgfältige Rekonstruktionen und die Präsentation der Gegenstände im Kontext ihrer Verwendung können die Besucher*innen einen einzigartigen Einblick in das tägliche Leben der vergangenen Zeiten erhalten.

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Translozierung

Die Translozierung ist ein Verfahren der Gebäudeversetzung. Historische Gebäude, die ihre Funktion am ursprünglichen Standort verloren haben, werden dabei an einen neuen Ort transportiert. So fanden viele dieser Gebäude ihren Weg ins Österreichische Freilichtmuseum.

Zunächst wird das Gebäude zeichnerisch und fotografisch dokumentiert. Jedes einzelne Bauelement wird dabei sorgfältig gekennzeichnet. Erst nach dieser detaillierten Aufnahme kann das Gebäude vorsichtig abgebaut werden. Vor dem Wiederaufbau auf dem Museumsgelände müssen beschädigte Teile restauriert oder durch qualitativ hochwertiges Altholz ersetzt werden. Auch werden durch spezielle Konservierungsmaßnahmen Schädlinge wie Holzwürmer oder der Holzschwamm bekämpft, um das Gebäude langfristig zu erhalten.

Nach dem Wiederaufbau wird das Gebäude vollständig eingerichtet. Es wird mit den notwendigen Hausratgegenständen und Arbeitsgeräten ausgestattet, sodass es völlig funktionstüchtig ist. Besonders wichtig ist die Erhaltung oder Rekonstruktion von Feuerstellen wie Herden und Öfen, da sie eine zentrale Rolle in der Darstellung der damaligen Wohn-, Lebens- und Arbeitsweise spielen. Ist der Wiederaufbau abgeschlossen, ist auch die Translozierung des Gebäudes vollzogen.

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Hausforschung

Das Österreichische Freilichtmuseum Stübing erfüllt eine Vielzahl von wichtigen Aufgaben, die weit über die reine Ausstellungpräsentation hinausgehen. Zu seinen zentralen Aufgaben gehören das Sammeln, Bewahren, Dokumentieren und Vermitteln von Wissen. Diese Tätigkeiten sind nicht nur auf die Objekte beschränkt, sondern beinhalten auch die Geschichte und die Traditionen, die mit den ausgestellten Gebäuden und Alltagsgegenständen verbunden sind.

Das Museum verbindet in seiner Arbeit viele verschiedene Disziplinen. Neben der Volkskunde und Geschichte fließen auch Erkenntnisse aus den Bereichen Architektur, Restauration, Agrarwissenschaft und Botanik in die Arbeit mit ein. So wird jedes Gebäude, jeder Gegenstand und jedes Detail aus verschiedenen wissenschaftlichen Perspektiven betrachtet, um ein möglichst umfassendes Verständnis der Vergangenheit zu erhalten.

Besonders wertvoll ist außerdem die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und Expert*innen aus verschiedenen Forschungsbereichen. Durch enge Kooperationen und den Austausch von Wissen werden die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Sammlung und Präsentation integriert. Diese interdisziplinäre Herangehensweise hilft dabei, die Geschichte und die Lebensweise vergangener Zeiten lebendig zu vermitteln und gleichzeitig neue Perspektiven zu gewinnen.

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Grünes Museum

Das Österreichische Freilichtmuseum Stübing befindet sich gerade am Weg in Richtung Zertifizierung mit dem Österreichischen Umweltzeichen!

Das Österreichische Umweltzeichen ist ein nationales Gütesiegel des Umweltministeriums. Es zeichnet Museen und Ausstellungshäuser in den Bereichen umweltfreundliches Management und soziale Verantwortung aus und steht somit für „Museen mit Umweltplus“. 

Mit dem Österreichischen Umweltzeichen für Tourismus-, Gastronomie-, und Kulturbetriebe wurde im Jahr 1996 ein Gütesiegel geschaffen, das umweltbewusstes Management und soziales Handeln eines Unternehmens nach außen demonstriert. Ursprünglich nur auf den Tourismus fokussiert, wurde die Richtlinie in den letzten Jahren um neue Betriebsarten in der Gastronomie und im Kulturbereich ergänzt.

Diese Betriebe setzen sich für den Erhalt der Lebensgrundlagen ein, schauen auf das Wohlbefinden der Gäste und sparen dabei auch noch Betriebskosten. Anhand eines umfassenden Kriterienkatalogs wird ein Betrieb in den folgenden Bereichen beurteilt: Allgemeine Betriebsführung, Umweltmanagement, Energie, Wasser, Abfall, Luft, Lärm, Büro, Reinigung, Chemie, Hygiene, Bauen und Wohnen, Ausstattung, Lebensmittel, Küche, Verkehr und Außenbereich.

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Projektarbeit

Durch Drittmittel-Projekte wird es dem Österreichischen Freilichtmuseum ermöglicht, sowohl Wissen über das Leben, Wohnen und Arbeiten unserer Vorfahren zu bewahren und weiterzugeben, als auch beispielsweise in Bezug auf Digitalisierung in den verschiedenen Bereichen einen Schritt in die Zukunft zu machen.

Diese Projekte sind von entscheidender Bedeutung, da sie es dem Museum erlauben, innovative Vermittlungsformen zu entwickeln, aktuelle Themen zu behandeln und einfach mit der Zeit zu gehen, wobei das Bewahren des "Alten" natürlich immer im Vordergrund steht.

Sie schaffen Brücken zwischen Vergangenheit und Gegenwart und stellen sicher, dass das kulturelle Erbe des Museums auch für zukünftige Generationen relevant und zugänglich bleibt.

Aktuelles Projekt: InnoGuide4CHT (Interreg Austria-Hungary)

Vergangene Projekte: Eurevita (Interreg Slowenien-Österreich), AK-Projektfonds Arbeit 4.0, Waldfonds-Projekt, Kinderbuch-Projekt mit dem Österr. Integrationsfonds, Sparkling-Science-Projekt

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Bibliothek

Das Österreichische Freilichtmuseum besitzt eine umfangreiche, ca. 3.000 Bücher umfassende Büchersammlung, die aus Fachliteratur zur Bau- und Alltagsforschung besteht. Weiters finden sich in der Bibliothek zahlreiche Fachzeitschriften, die sich mit wissenschaftlichen Themen der Volkskunde und Bauforschung auseinandersetzen. Um am aktuellen Wissensstand zu bleiben, wird die Sammlung ständig erweitert.

Im Papierdepot des Österreichischen Freilichtmuseums findet sich auch eine große Anzahl historischer Bücher, die allerdings einer fachgerechten Lagerung bedürfen. Die Fachbibliothek im Österreichischen Freilichtmuseum Stübing ist eine Präsenzbibliothek und steht den Besucherinnen und Besuchern nach Terminvereinbarung zur Verfügung. Leihverkehr ist nach Anmeldung möglich.

 

Kontakt
Mag. Reinhard Tuder
reinhard.tuder@museum-joanneum.at
+43-3124/53700-14

 

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Archivfotos

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