26. Juni 2023, Universalmuseum Joanneum
26. Juni 2023, Universalmuseum Joanneum
Bildinformationen
Die STEIERMARK SCHAU 2023 stellt in der Tierwelt Herberstein die Vielfalt des Lebens in den Mittelpunkt. Doch auch in anderen Häusern des Universalmuseums Joanneum können Besucher*innen spannende neue Dinge rund um das Thema Biodiversität erfahren. Eine Reihe von Ausstellungen und Veranstaltungen widmet sich das ganze Jahr über der natürlichen Vielfalt.
Während die neuen Attraktionen der STEIERMARK SCHAU in der Tierwelt Herberstein zurzeit viele Besucher*innen anlocken, vermitteln auch andere Museen des Joanneums in Form von interessanten Ausstellungen und spannenden Aktivitäten Wissen über die große Bedeutung der Arten- und Lebensraumvielfalt. Vom vielfältigen Programm der Abteilung Naturkunde in Graz über das Freilichtmuseum Stübing bis hin zum Schloss Stainz bieten sich zahlreiche Gelegenheiten an, die bunte Welt der Biodiversität kennenzulernen.
Eine künstlerische Intervention in Kooperation mit der STEIERMARK SCHAU ist derzeit etwa im Foyer des Joanneumsviertels in Graz zu sehen. In “Alek Kawka. Monument” setzt sich die Künstlerin fotografisch mit dem Motiv Baum als Naturdenkmal auseinander. Die auf Glas gedruckten Fotos erscheinen durch den Einsatz einer Spiegelebene in einem neuen Licht, das den Werken einen nebelhaften Schleier verleiht. Die Basis der Arbeiten stammt aus Aufnahmen aus dem Europaschutzgebiet Feistritzklamm/Herberstein.
Als besonderen Fokus zeigen diese Fotos, dass mit dem Tod eines Baumes seine Bedeutung für die Vielfalt des Lebens noch längst nicht vorbei ist. Auch Totholz ist ein wichtiges Biotop für viele Lebensformen. Besonders anschaulich wird das im neuen Haus der Biodiversität in der Tierwelt Herberstein gezeigt, wo eine große Eiche im Raum die verschiedenen Lebensphasen von Bäumen und ihre Bedeutung für den natürlichen Lebensraum darstellt.
In der Dauerausstellung des Naturkundemuseums gibt es auch einen eigenen Themenraum zur Vielfalt des Lebens vor unserer Haustür zu bestaunen. Dieser Teil der Ausstellung beschäftigt sich mit dem ehemaligen Steinbruch Hauenstein, wo auf kleinstem Raum mehrere unterschiedliche Biotope beobachtet werden können. Vom Mischwald bis zur kargen Felswand zeigt sich auch im Kleinen, wie abwechslungsreich die Natur tatsächlich ist. Ähnlich vielseitig ist die Ausstellung “Auf Spurensuche… durch die Erdgeschichte”. Sie zeigt, welche Spuren die belebte und unbelebte Natur im Laufe der Zeit auf unserem Planeten hinterlassen haben.
Neben den Ausstellungen im Museum lockt das Studienzentrum Naturkunde mit zahlreichen Aktivitäten für Naturfreund*innen. In Kursen werden Besucher*innen etwa dazu angeleitet, unterschiedliche Insektenarten zu bestimmen. Bei abenteuerlichen Ausflügen und Feldforschungen wird die Biodiversität in der Steiermark erkundet. So führt im Juni eine Exkursion zu den Waldpilzen im Kaiserwald südlich von Graz. Gemeinsam wird hier erforscht, wo welche Arten vorkommen, danach werden die Ergebnisse auf Karten eingetragen.
Das Jagdmuseum und das Landwirtschaftsmuseum in Schloss Stainz beschäftigen sich dieses Jahr besonders mit Insekten und ihrem Beitrag für die biologische Vielfalt. Unter dem Motto “Bienen und andere Insekten – die Förderung der Biodiversität” finden über das Jahr verteilt zahlreiche spannende Veranstaltungen statt, mit denen das Wissen über die Rolle von Bienen, Käfern und anderen Krabbeltieren in der Natur vermittelt wird.
Besonders Kinder sollen über eigene Aktivitäten lernen können, wie die verschiedensten Lebensformen in der Natur miteinander verbunden sind und wie wichtig sie auch für uns Menschen sind. Bienen und andere Insekten sind zum Beispiel unverzichtbare Bestäuberinnen für Pflanzen, ohne diese würden wir viel weniger Obst und Gemüse ernten.
Auf ganz besondere Weise verknüpft das Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark Kunst mit dem Thema Biodiversität. Seit 1999 existiert am Rande des Grazer Joanneumsviertels der Wild Cage – Ruderalgarten des Künstlers Lois Weinberger. Unter einer Ruderalfläche versteht man einen Bereich, der nach einem menschlichen Eingriff kahl zurückbleibt und dann von der Natur zurückerobert werden kann.
Dies ist laut einer Untersuchung aus dem Jahr 2022 eindrucksvoll gelungen. Julia Zierler von der FH Kärnten konnte feststellen, dass sich der Wild Cage zu einem vielfältigen kleinen Lebensraum entwickelt hat, der einen wichtigen Beitrag für die Biodiversität im Stadtraum liefert.
Mit dem Projekt “Offene Felder” beschäftigt sich das Institut für Kunst im öffentlichen Raum auch auf künstlerische Art und Weise mit der Landwirtschaft, seit der Frühgeschichte des Menschen eine Schnittstelle zwischen Zivilisation und Natur. Künstler*innen verbringen dabei mehrere Wochen auf landwirtschaftlichen Betrieben und schaffen unter den dortigen Eindrücken temporäre, vergängliche Kunstwerke.