OBJEKTSALON #19

Von Tirol nach Schlesien. 180 Jahre Austreibung der Zillertaler Protestanten

21.11.2017

Bildinformationen

Datum

21.11.2017

Uhrzeit

18:30

Ort

Museum für Geschichte

Treffpunkt

Museum für Geschichte, Erdgeschoß

Kosten

Eintritt frei!

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Über die
Veranstaltung

Ein spätbiedermeierlicher Glasbecher zeigt Schloss Erdmannsdorf in Schlesien, wo mehr als 400 vertriebene Zillertaler Protestanten Zuflucht fanden.


Zusatzinformationen

 

Um unserem Publikum Vielfalt und Qualität der Bestände der Kulturhistorischen Sammlung näher zu bringen, werden in unserem Format OBJEKTSALON ausgewählte Sammlungsstücke von Sammlungskurator Ulrich Becker vorgestellt.

 

Vor 180 Jahren, im Herbst 1837, wurden die Zillertaler Protestanten (sogenannte "Inklinanten“) auf Anordnung Ferdinands I. aus ihrer Tiroler Heimat vertrieben. Diese überaus harte Maßnahme wirft ein schiefes Licht auf den gekrönten Biedermann auf dem Kaiserthron, der von 1835 bis 1848 Österreich regierte und den man auch „den Gütigen“ nannte. Es war eine fatale Nachwirkung jener Intoleranz in Glaubensfragen, wie sie das Haus Habsburg so lange geübt hatte und die man nach den josephinischen Reformen für überwunden hielt.

Über 400 Menschen waren betroffen. Ein Ausweg bot sich ihnen außerhalb Österreichs, in Schlesien, nachdem König Friedrich Wilhelm III. von Preußen die Erlaubnis zur Niederlassung erteilt hatte. Im Riesengebirge, um Schloss Erdmannsdorf herum, entstand eine kleine Kolonie, die der verlorenen Heimat nachempfunden war. Das Schloss selbst hat sich nach 1945 erhalten, ebenso ein „Tirolerhof“, ein Gehöft im alpinen Stil. Eine Darstellung auf einem spätbiedermeierlichen Glasbecher in der Kulturhistorischen Sammlung zeigt das Schloss in seiner historischen Form.