1967–1979

Zwischen Geschichte und Zukunft

Bis 1979 entwickelte sich das Bild- und Tonarchiv – die Umbenennung erfolgte 1971 mit der Übersiedlung in das Palais Attems – vor allem dank seiner umtriebigen neuen Leiterin Armgard Schiffer (seit 1967) zu einer Abteilung mit 17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Durch umfangreiche aktive Eigenaufnahmen im Foto-, Video- und Tonbereich, durch Ankäufe, Schenkungen, Reproduktionen und infolge der Arbeiten als Servicestelle (Museumsfotografie, Fotoarbeiten für diverse Landesausstellungen) hatte sich auch die Sammlung bedeutend vergrößert; die Raumressourcen machten die Trennung von Arbeitsplätzen und Sammlungsdepot unmöglich. Mitte der 1970er-Jahre betrat man mit der modernen EDV-Erfassung und der Mikroverfilmung technologisches Neuland. Sollte diese jedoch weiterhin so schleppend vorangehen, so der Landesrechnungshof 1979, müsste „die Zweckmäßigkeit des EDV-Einsatzes ernstlich in Frage gestellt werden!“ Mit den Ausstellungen „Geheimnisvolles Lichtbild – Anfänge der Fotografie in der Steiermark“ und einer Personale zum steirischen Fotografen und Theoretiker Ernst Matthäus Fürböck begann das Bild- und Tonarchiv seine wissenschaftliche Beschäftigung und Ausstellungstätigkeit zur (regionalen) Fotogeschichte.

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1967

Am 3. April übernimmt Armgard Ekhart die Leitung der Landesstelle. Ihr erstes Projekt „50 Jahre Republik Österreich“ tourt 1967/68 als Wanderausstellung u. a. durch die Städte Graz, Straß, Radkersburg, Knittelfeld und Bregenz. Tonbandinterviews mit steirischen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen der Ersten und Zweiten Republik stellen regionale Bezüge her.
Im Rahmen der Ausstellung wird, mit Beratung von Dr. Alois Adler (Steiermärkische Landesbibliothek), der Grundstock für die zeitgeschichtliche Sammlung der Dienststelle erarbeitet.

 

1971

Die Umbenennung der Landesstelle für Bild- und Tondokumentation in Bild- und Tonarchiv geht mit der örtlichen Zusammenführung mit dem Fotolabor im Palais Attems in der Sackstraße 17 einher. Es wird mit der eigenen Videoaufnahmetätigkeit begonnen.

 

1972

Die Aufbereitung der Bilddaten erfolgt ebenso wie das Schreiben der Lochkarten nach einem selbst entwickelten Komponentenschema über das EDV-System Poseidon 2.

Arbeitsplätze
"Die Steiermark in Bild- und Tonaufnahmen“

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05.03.1962

Sachliche und personelle Unterstellung des Fotolabors der Landesbildstelle in der Sackstraße 17.

07.07.1962

Die Sammlung umfasst 67.213 Negative, 10.210 Positive, 651 Diapositive, 5 Lauffilme sowie 228 Tonbänder. Von 1963–1967 bleibt die Landesstelle ohne wissenschaftliche Leitung. Die Aufgaben übernimmt Walter Stipperger, dem – unter anderem – eine wesentliche Erweiterung des Tonarchives durch die Zusammenarbeit mit dem ORF gelingt.

1965

Eröffnung der ersten Fotoausstellung „Unbekannte Steiermark“, der ein Foto- und Tonbandwettbewerb vorausgeht. 94 Personen reichen 478 Schwarzweiß- und 703 Farbfotos sowie 2 Tonbänder ein. Am 16. Februar kürt die Jury unter dem Vorsitz von Hofrat Dr. Bruno Binder-Krieglstein die Sieger.

Ausstellung „Unbekannte Steiermark“, April 1965