Im 12. und 13. Jahrhundert wächst die Bevölkerung und damit entstehen die Märkte und Städte. Die Landesfürsten fördern ihre wirtschaftliche Entwicklung mit allerlei
Privilegien. Sie wollen von den daraus folgenden Steuerleistungen profitieren.
Die Stadt bringt neue soziale Gruppen hervor, so die Kaufleute und Handwerker. In der Obersteiermark kommt der Hammerherr als dynamischer Unternehmertypus mit Exportorientierung hinzu. Die Geldwirtschaft erleichtert ihm den überregionalen Handel.
Das etablierte Feudalsystem macht die Stände wohlhabend: Politisch geben Adel und Klerus in der „Landschaft“ den Ton an. Zu ihren stärksten Trümpfen gehört die Budgethoheit im Land. Ihre Loyalität gegenüber dem Landesherrn lassen sie sich teuer erkaufen.
Im Südosten Europas expandiert das Osmanische Reich. Bereits im 14. Jahrhundert dringen Osmanen auf europäischen Boden vor. Im späten 15. Jahrhundert ziehen erstmals Streifscharen durch die Steiermark. Im 16. Jahrhundert erfährt das Osmanische Reich seine größte Ausdehnung und erstreckt sich u. a. über große Teile Ungarns. Es wird so zum direkten Nachbarn des Habsburgerreiches. Der Ausbau der Befestigungsanlagen im Grenzgebiet ist die Folge.
Der Buchdruck wird erfunden! Neue Ideen und Lehren wie jene Martin Luthers können sich dadurch in nicht gekannter Geschwindigkeit verbreiten: Luther kritisiert offen die Missstände in der katholischen Kirche. Dafür wird er von dieser als Ketzer verfolgt. Bei Aristokraten, Bürgern und Bauern ernten seine Reformvorschläge indes viel Zuspruch. Eine effizientere Nutzung der Bodenschätze und technologische Entwicklungen verändern die Produktion. Dies zeigt sich u. a. in der steirischen Waffenfertigung.