Der Landesfürst holt sich die Macht zurück und bricht den Einfluss der weitgehend evangelischen Stände. Er regiert nun „absolutistisch“, nur noch nach seinem eigenen Ermessen – politischer und religiöser Widerspruch haben in diesem System keinen Platz.
Um seine Gewalt unumschränkt ausüben zu können, baut der Herrscher auf eine neue Behördenstruktur und neue Staatsdiener. Sie werden auf den Landesfürsten und seine Rechtsordnung
vereidigt.
Für Ordnung und Stabilität im Land soll außerdem die Kirche sorgen. Kirche und Herrscherhaus stützen sich wechselseitig. Noch ist der Glaubenskonflikt zwischen den Katholiken und Protestanten ungelöst. Staat und Kirche bereiten aber bereits einen umfassenden Gegenschlag vor.
Ab dem späten 17. Jahrhundert verschärft sich die äußere Bedrohungslage: Das Osmanische Reich setzt zu einer neuen Großoffensive an. Auch ungarische Aufständische – die antihabsburgischen „Kuruzzen“ – fallen wiederholt in die Steiermark ein.
Es ist eine Zeit der klimatischen Veränderungen: Die Witterungsextreme der sogenannten „Kleinen Eiszeit“ äußern sich hierzulande weniger durch Abkühlung. Vielmehr sind es heiße und feuchte Sommer mit Unwettern, schweren Regengüssen und Hagel, die die Menschen herausfordern.