Flohfalle

Bezeichnung: Flohfalle, 18./19. Jahrhundert

Höhe: 5,1 cm

Durchmesser: 2,7 cm
Material: Bein
Sammlung: Kulturhistorische Sammlung, UMJ

 

Die allgegenwärtige Flohplage früherer Tage belegt schon die Literatur, etwa das Trinklied der Studenten in „Auerbachs Keller“ in Goethes „Faust“ und Clemens von Brentanos „Baron von Hüpfenstich“.

Die Flohfalle wurde als Mittel gegen die Quälgeister verwendet. Sie wurde dem Auge verborgen unter der Kleidung getragen. Menschenblut diente als Lockstoff im Inneren der Falle. Weitere Lockmittel waren in Honig bzw. Sirup getränkte Leinwand oder Wolle.

Herstellung

Flohfallen werden aus Bein, Elfenbein oder Buchsbaum gedrechselt. In das Gehäuse bohrt man kegelförmige Löcher, die den Flöhen das Eindringen erlauben, aber das Entkommen erschweren. Dank eines Schraubgewindes kann die Flohfalle geöffnet und verschlossen werden.

Erleiden und erfinden

Wie sollte man Flöhe am besten loswerden? Im 16. und 17. Jahrhundert waren in höheren Kreisen „Flohpelze“ aus Zobel-, Marder-, Iltis- oder Wieselfell beliebt. Man glaubte, dass die Flöhe sich dort wohler fühlten als auf der menschlichen Haut.

Im 18. Jahrhundert wurden Flohfallen erfunden. Der Mediziner und Naturforscher Franz Ernst Brückmann beschreibt 1727 so eine „curieuse Floh-Falle“ als eine „nutzbahre Machine.“