Die Zunfttruhe, auch als Zunftlade oder Innungslade bezeichnet, war ein oft kunstvoll gearbeitetes kastenartiges Möbelstück, das im Handwerkswesen vom 16. bis ins 18. Jahrhundert eine wichtige Rolle spielte. In ihr wurden alle jene Dinge aufbewahrt, die für die Zunft besonderen Wert besaßen, wie das Zunftwappen, die Zunftschilder und Zunftsiegel, aber auch Rechnungsbücher, Kassa, Urkunden, Briefe usw.
Die Bedeutung, die der Zunfttruhe beigemessen wurde, lässt sich zum einen an den Handlungen ersehen, die mit ihr in Verbindung standen: der feierliche Akt am Beginn einer Sitzung, wenn die Zunfttruhe geöffnet wurde, da nur bei „offener Lad“ verhandelt werden konnte, aber auch das „Ladumtragen“, mit dem das Verbringen der Lade vom Haus des ehemaligen Vorstandes zum neu gewählten beschrieben wird. Zum anderen sieht man die Wertschätzung aber auch daran, dass jede Zunfttruhe individuell gefertigt wurde. Je nach Wohlstand fiel das Ergebnis aufwendiger oder schlichter aus.
Museum für Geschichte
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