Türklopfer waren seit jeher nicht nur nach praktischen Gesichtspunkten gestaltet. Mit unheilabwehrenden Darstellungen versehen, kam ihnen eine – zumindest erhoffte – zusätzliche Schutzfunktion zu: Sie sollten alles Übel draußen halten. In unruhigen Zeiten wie der Epoche der osmanischen Invasionsgefahr gewann diese Tradition für die bedrohte Bevölkerung an Aktualität.
Beim Türklopfer vom Grazer Dom ist erkennbar, dass zusätzlich zu den sechs Masken, die von den einheimischen Schmieden des 16. Jahrhunderts in die Gestaltung des Handgriffs integriert worden waren, zwei Köpfe angebracht wurden: Der eine zeigt einen behelmten Landsknecht, der andere einen Osmanen. Vor allem Letztere sollten durch die Darstellung symbolisch gebannt werden.
Museum für Geschichte
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