Bildinformationen
Datum
20.11. - 21.11.2025
Uhrzeit
08:00 - 18:00
Veranstaltet von
Institut für Kunst- und Musikwissenschaft an der Karl-Franzens-Universität Graz. Konzipiert von Sabine Flach & Katrin Nahidi in Kooperation mit Kunsthaus Graz & Universalmuseum Joanneum
Treffpunkt
20.11.: Kunsthaus Graz, Space04, 21.11.: Universität Graz, Mozartgasse 3, HS 23.02, 8010 Graz
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Menschen und Blütenpflanzen sind auf vielfältige Weise miteinander verflochten – eine Verbundenheit, die im Zuge aktueller ökologischer Krisen noch sichtbarer geworden ist. Im Vegetal Turn nach der Künstlerin Suzanne Anker werden Blumen und Pflanzen zu wichtigen Akteurinnen, deren Bedeutung weit über ihre Nutzung durch den Menschen hinausgeht. Dieser Vegetal Turn steht im Mittelpunkt der Konferenz und untersucht die komplexen, vielfältigen und wechselseitigen Verflechtungsprozesse zwischen Menschen und Blütenpflanzen. Das zunehmende Interesse an den Relationen und Interaktionen zwischen Menschen, Pflanzen, Blumen und anderen Lebensformen reicht heute weit über naturwissenschaftliche Disziplinen hinaus und führt zu zunehmend anspruchsvollen, inter-/transdisziplinären und transkulturellen Erkundungen der vielfältigen Systeme und Netzwerke zwischen Menschen und Pflanzen.
Durch die theoretische Dezentrierung des Menschen werden Blumen nicht mehr ausschließlich als Objekte menschlicher Praktiken wie Züchtung, Anbau, Konsum, Sammlung oder Ausstellung verstanden, sondern auch als eigenständig wirkmächtige Akteurinnen, die menschliche Alltage und kulturelle Bedeutungen prägen – und geprägt haben.
Dabei spiegeln die naturkundlichen, kulturhistorischen und botanischen Sammlungen wie die Kunstsammlungen nicht nur aktuelle und historische Mensch-Blume-Beziehungen wider, sondern offenbaren eben auch koloniale, wissenschaftliche und ästhetische Ordnungssysteme. Als Ausstellungsobjekte und Sammlungseinheiten verweisen sie auf Praktiken des Klassifizierens, Konservierens und Kuratierens – und ermöglichen zugleich eine kritische Auseinandersetzung mit den Bedeutungen, die Blumen in verschiedenen kulturellen und historischen Kontexten zugeschrieben wurden. Museen werden so zu zentralen Orten, an denen florale Wissens- und Bedeutungsproduktion sichtbar, hinterfragbar und neu erfahrbar wird.
Im Fokus unserer Konferenz stehen einerseits die ökologischen, ökonomischen und biologischen Themen wie Umweltschutz und Pflanzenmedizin, die mit diesem Wandel verbunden sind. Andererseits beleuchten wir transkontinentale und -kulturelle Austausch- und Verflechtungsprozesse mit einem besonderen Augenmerk auf de- und postkoloniale Aspekte. Denn die epistemische Gewalt des Kolonialismus hat spezifische kulturelle Praktiken und Wissenssysteme produziert. Kolonialität ist bis heute eine allgegenwärtige Kraft, die soziopolitische, soziokulturelle und wirtschaftliche Landschaften prägt. Pflanzenökosysteme wurden und werden durch die Ausbeutung botanischer Ressourcen für koloniale Wirtschaftsinteressen geschädigt.
Eine transdisziplinäre Kooperation zwischen Institut für Kunst- und Musikwissenschaft an der Karl-Franzens-Universität Graz, Kunsthaus Graz und den Sammlungen des Universalmuseums Joanneum.
Programm folgt.
Kooperation mit
Eine transdisziplinäre Kooperation zwischen Institut für Kunst- und Musikwissenschaft an der Karl-Franzens-Universität Graz, Kunsthaus Graz und den Sammlungen des Universalmuseums Joanneum.