Kellerkino: Hannah Senoner presents Pia Wilma Wurzer
25.10.-20.11.2022
Eine Kooperation von Kunsthaus Graz und Diagonale - Festival des österreichischen Films
Im Kellerkino des Kunsthauses Graz wird eine Durchgangssituation bewusst zum Offspace und zeigt über ein ganzes Jahr eine Reihe von Kurzfilmen, die sich jeweils aufeinander beziehen. Dabei werden filmische Dialoge der besonderen Art aufgespannt: Ein*e Filmschaffende*r sucht sich einen anderen Kurzfilm in Ergänzung zum eigenen Werk, seien sie stilistisch, assoziativ oder strukturell verwandt oder diametral unterschiedlich – die Einladung ist persönlich.
Nach der 4-wöchigen Laufzeit des Filmduetts zwischen Maximilian Seegert und Hannah Senoner wird das filmische Langzeitgespräch mit Pia Wilma Wurzer zum Abschluss gebracht. Als Antwort auf Senoners Als ich älter wurde (2022) präsentiert Pia Wilma Wurzer in dieser finalen Einladung ihren Kurzfilm Das Radl der Zeit (2022).
Nebel über Baumwipfeln, ein wenig bebautes Tal, Wiesen und Wälder. Totenstille, die nur spärlich von Vogelgezwitscher und vom Läuten vereinzelter Kuhglocken durchdrungen wird. Wie in Zeitlupe legt sich gedämpfter Gesang über diese Ruhe. Zeit wird in diesem Naturraum mit anderem Maß gemessen. „Wie viele würden sich wohl im Grab umdrehen, würde man ihnen erzählen, wie leer es um ihre Höfe geworden ist“, heißt es einmal in den Untertiteln. Mit Kärntner Dialekt erzählt ein Voice-over Geschichten vom Alleinsein und vom Sterben an diesem Ort, den sich die Natur langsam zurückerobert.
"In der Gegenüberstellung der beiden Filme finde ich besonders spannend zu sehen, auf welch unterschiedliche Weise Vergangenheit und Gegenwart in unseren Erzählungen ineinandergreifen. In Das Radl der Zeit wurde für mich erst im Laufe des Filmes der persönliche Ausgangspunkt deutlich. Er schiebt sich nicht in den Vordergrund. Mit der Zeit begreift man die rein beschreibenden und doch poetischen Texteinlagen auch als Andeutung dessen, was gewesen ist. Die zeitliche Distanz wird spürbar, aber auch eine anhaltende Verbundenheit zu den menschenleeren Berg- und Waldlandschaften. Die junge Frauenstimme, die Geschichten über Tod und Unglück der Gegend erzählt, transportiert Wärme. Die Geschichten, die sie an die Betrachtenden weiterträgt, begleiten sie selbst schon lange. Und allmählich ergibt sich eine Ähnlichkeit zwischen der Nüchternheit, mit der erzählt und beschrieben wird, und den Leuten, von denen erzählt wird. Die verschiedenen Ebenen des Films zeigen einen Blick auf den Lauf der Zeit und den Lauf der Dinge, der akzeptierend und dennoch tiefgründig ist." - Hannah Senoner
Bildergalerie
Hannah Senoner
Als ich älter wurde, DE 2022, 15:33 min
Hannah Senoner (* 1996, München) machte im Sommer 2022 ihren Abschluss an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg. In ihrer künstlerischen Praxis beschäftigt sie sich aus einer explizit weiblichen Perspektive mit Themen wie dem Alleinsein und der Beziehung zum Anderen in Bezug auf bestimmte Umgebungen und Landschaften sowie mit zeitgenössischen Interior Designs und Werbewelten. Auf visueller Ebene erforscht oder rekreiert sie diese Umgebungen mithilfe von Videobearbeitung und 3-D-Programmen und verknüpft sie mit persönlichen Erfahrungen und Gedanken.
Pia Wilma Wurzer
Das Radl der Zeit, AT 2022, 12 min
Pia Wilma Wurzer wuchs in der Feistritz im Metnitztal in Kärnten auf. Mit neunzehn Jahren verließ sie die Region und ging nach Wien. Seit 2019 setzt sie sich filmisch mit ihrem Heimatort und dessen Dissonanz zu ihrem Leben als Künstlerin in Wien auseinander. Mit Das Radl der Zeit, dem ersten Fragment ihrer Kurzfilmreihe, zeichnet sie das Psychogramm einer ländlichen Region aus der Perspektive einer Fortgegangenen. Derzeit arbeitet sie an dem zweiten und dritten Teil ihrer Filmreihe.
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Kellerkino
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