Interreg EUREVITA SIAT 285
Projekt-Kurztitel: EUREVITA
Projekt-Nummer: SIAT 285
Projekttitel: Entwicklung einer nachhaltigen, grenzüberschreitenden arbeitswirtschaftlichen Struktur zur Revitalisierung kulturellen Erbes und seltener Handwerksberufe
Projektbudget: € 1.288.700,03
EFRE-Mittel: € 1.095.395,02
Projektlaufzeit: 01.05.2018 bis 30.04.2021
Projektpartner:
- Berufsförderungsinstitut Burgenland (Lead-Partner)
- Zavod Republike Slovenije za zaposlovanje (Arbeitsagentur der Republik Slowenien)
- Obrtno-podjetniška zbornica Slovenije (Kammer für Handwerk und Kleinunternehmen in Slowenien)
- Sekem Energy GmbH
- Universalmuseum Joanneum GmbH
Dieses Projekt wird im Rahmen des Kooperationsprogramms Interreg V-A Slowenien-Österreich vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert.
Projektzusammenfassung
Die Grenzregion Slowenien-Österreich verfügt über einen gemeinsam gewachsenen Wirtschafts-, Arbeits- sowie Kulturraum. Das gemeinsame kulturelle Erbe findet eine ihrer deutlichsten Ausführungen in traditionellen, historisch gewachsenen Handwerken (z. B. Schindelmacher, Besenbinder, Fassbinder, Trockensteinmaurer, u. v. m.), die unmittelbar mit dem gemeinsamen Kulturerbe der Region in Verbindung gebracht werden. Viele dieser Handwerke haben mangels einheitlicher, offen zugänglicher Ausbildungen oder aufgrund negativer öffentlicher Wahrnehmung den Sprung in die Moderne nicht geschafft, wurden bei Bewahrungsmaßnahmen vernachlässigt und laufen nun akut Gefahr, in Vergessenheit zu geraten. Dadurch droht der Verfall kultureller Infrastruktur (wie z. B. Burgen, Schlösser, Klöster) sowie anderen Kulturgutes, für dessen Erhaltung diese Handwerke essenziell sind. Die Problemstellung betrifft die gesamte Region – daher müssen durch grenzüberschreitende, innovative Maßnahmen gemeinsame Lösungen gefunden werden, von der der gesamte Programmraum profitiert.
Das Projekt EUREVITA setzt sich zum Ziel, alte Handwerke durch grenzüberschreitende, innovative Ausbildungs- und Vernetzungsmaßnahmen zu revitalisieren. Dazu werden Curricula, Prüfungen, Zertifizierungen und Implementierungsmaßnahmen entwickelt und praktisch angewendet. Mittels erweiterter Ausbildung von Handwerkern, verbesserten Berufsberatungen jugendlicher, älterer und Langzeit-Arbeitssuchender und der Zusammenarbeit relevanter Institutionen wird eine wiederbelebende arbeitswirtschaftliche Struktur geschaffen, deren Ziel die nachhaltige Bewahrung, Weitergabe, praktische Anwendung sowie Wirtschaftlichkeit dieser seltenen Handwerke ist. Mit modernen Analyse-, Weiterbildungs- und Beratungsmethoden sowie neuartigen institutionellen Kooperationen wird nicht nur der Stellenwert des Handwerks gefestigt, sondern auch mittels vielfältiger öffentlicher Aktivitäten und unter Einbindung digitaler Hilfsmittel eine positive öffentliche Wahrnehmung bewirkt.
Für eine erfolgreiche und nachhaltige Revitalisierung von vermeintlich „Unnützem" oder „Altem" und der Implementierung in den Arbeitsmarkt muss eine Vielzahl an Maßnahmen auf verschiedensten Ebenen in zeitlicher Nähe erfolgen. Dazu erfolgt zu Projektbeginn eine intensive Analyse, die vorhandene Handwerksberufe sowie den aktuellen Bedarf aufzeigen und damit Potenziale sichtbar machen soll. Handwerksberufe und -tätigkeiten beidseits der Grenze sollen evaluiert und öffentlichkeitswirksam beworben werden und gezielt für die Erhaltung alter Infrastruktur und Erzeugnisse benötigte Handwerksberufe werden durch moderne Ausbildungsmaßnahmen gefördert. Mit neuen Kursen, Curricula, Lehrmethoden und einer aktiven Vernetzung bestehender Handwerker und Interessierter sowie betroffener Personen und Institutionen sollen Handwerke, die zuletzt als „Liebhaberei" oder zu Unterhaltungszwecken betrieben wurden, den Weg zurück zu einem angesehenen Handwerk mit wirtschaftlichem Nutzen finden. Es wird dabei beidseitig der Grenze der europäische als auch nationale Qualifikationsrahmen berücksichtigt und auf Basis der kompetenzorientierten Wissensvermittlung in den Ausbildungen inkludiert.
Durch die direkte Einbindung und das Kommittent der für alte Handwerke, Ausbildung und Implementierung essenziellen Institutionen auf beiden Seiten der Grenze und Nutzung deren Expertise wird das gemeinsame Potenzial z. B. in einer neuen „Akademie für alte bäuerliche und gewerbliche Handwerke“ nutzbar gemacht. Neu entwickelte Berufsorientierungsmaßnahmen sollen Vorwissen gezielt nutzbar machen und geeigneten, vor allem älteren und Langzeit-Arbeitssuchenden neue Ausbildungs-, Qualifizierungs- und Berufsmöglichkeiten aufzeigen. Eine innovative Webplattform soll neben Informationen auch die direkte Vernetzung von Handwerkern und Tätigkeitsmöglichkeiten beinhalten. Ergänzend werden neu Ausgebildete in innovativen Workshops mit Soft Skills für einen erfolgreichen Einstieg in den Arbeitsmarkt versehen.
Ziele des Projektes:
- Revitalisierung von altem Handwerk
- Erhöhung der Anzahl an Handwerkern und Ausgebildeten
- Verbesserung der Berufsberatung und Kooperation
Für folgende traditionelle Handwerksberufe werden Ausbildungen angeboten:
- Herstellung traditioneller Wellnessprodukte
- Holzschindelherstellung und -verlegung
- Herstellung von Bürsten, Besen und Rechen
Ansprechpartner:
Österreichisches Freilichtmuseum Stübing
Mag. (FH) Andrea Hold
andrea.hold@museum-joanneum.at
+43-312/453700
Links Partner-Websites:
BFI: https://www.bfi-burgenland.at/
ZRSZ: https://www.ess.gov.si/
OZS: https://www.ozs.si/
Sekem Energy GmbH: https://www.sekemenergy.com/
Österreichisches Freilichtmuseum Stübing
Enzenbach 32
8114 Stübing, Österreich
T +43-3124/53700
F +43-3124/53700-18
freilichtmuseum@museum-joanneum.at
Öffnungszeiten
31. März bis 31. Oktober Mo-So, Feiertag 09 - 18 Uhr
Einlass bis 17 Uhr