Museumsakademie Joanneum
Sackstraße 16, 8010 Graz (AT)
2017
08.06. - 09.06.
„Europäische Identität“ – wofür steht dieser Begriff heute vor dem Hintergrund der historischen Verstrickungen Europas einerseits und der gegenwärtigen Herausforderungen und Hoffnungen andererseits? Wir nähern uns dieser Frage mit Blick auf die neuen und erneuerten musealen Orte, die diese verkörpern, allen voran das Haus der Europäischen Geschichte und das sich im Umbau befindliche, vielleicht größte Kolonialmuseum auf dem Kontinent, das alte Königliche Museum für Zentralafrika in Tervuren.
2017
18.05. - 19.05.
Mit dem Schuljahr 2016/17 ist in Österreich ein neuer Lehrplan für Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung in Kraft getreten, der darauf zielt, Jugendliche beim Erwerb eines „reflektierten und (selbst)reflexiven Geschichts- und Politikbewusstseins“ zu unterstützen. Gemeinsam mit Bildungs- und Museumsfachleuten möchten wir diskutieren, was das Museum als außerschulischer Lernort zum Erreichen dieses Ziels beitragen kann.
2017
12.04. - 14.04.
Die National Mall ist die Museumsmeile der US-Hauptstadt Washington, D.C. Hier finden sich – in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Verfassungsinstitutionen und zahlreichen Denkmälern – die nationalen Geschichtsmuseen, die fast alle zum Smithsonian Institute gehören, dem größten Museumskomplex der Welt. Nur eine der Einrichtungen fokussiert dabei auf die US-amerikanische Geschichte als solche, die anderen (viel erfolgreicheren) Häuser befassen sich mit Teilaspekten bzw. einzelnen Gruppen.
2017
09.03. - 10.03.
Ausschlüsse, Hierarchien und Macht in Museen zu thematisieren bedeutet, auch über Rassismus zu sprechen. Zwar gibt es seit einigen Jahren neben Ausstellungen zu diesem Thema vermehrt Debatten zu Exklusionsmechanismen oder zur Reproduktion diskriminierender Stereotype in Kulturinstitutionen und deren Vermeidung. Nur selten wird dabei jedoch der für die Museums- und Bildungsarbeit notwendige Praxisbezug hergestellt. Wir wollen uns im Rahmen von Workshops und einer Podiumsdiskussion auf die Spuren der Geschichte und Gegenwart individueller und institutioneller Machtverhältnisse im Museum begeben und die Funktionsweisen struktureller Diskriminierungen untersuchen.
2016
01.12. - 02.12.
Seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts wurden Bilder auf immer kostengünstigere Weise und in hohen Auflagen reproduziert. Serielle Formate wie Sammelbilder, kommerziell vertriebene Fotografien oder Postkarten diffundierten in den gesellschaftlichen Raum hinein – und ließen das, was sie darstellten, nicht unberührt. In Ausstellungskontexten wird der Umgang mit solchen Massenbildern bisher wenig reflektiert.
2016
13.10. - 14.10.
In Köln gibt es rund fünfzig zum Teil international bedeutende Museen und museumsbezogene Einrichtungen zu fast allen Wissensgebieten. Typisch für diese ist, dass sie sich bis auf wenige Ausnahmen bürgerlichen Initiativen verdanken, da in der ehemaligen freien Reichs- und Hansestadt feudale Traditionen vollständig fehlen. Eine Besonderheit der kölnischen Museumslandschaft ist, dass die meisten Häuser in der Innenstadt nah beieinander liegen und hier im Kontext von Überresten der 2.000 Jahre alten, im Zweiten Weltkrieg jedoch nahezu vollständig zerstörten Stadt auftreten.
2016
29.09. - 30.09.
2014 wurde in Salzburg das „DomQuartier“ eröffnet. Die konzeptionelle Zusammenführung mehrerer Museen, Gebäude und Sammlungen unter einer neuen Dachmarke hat in der Stadt nicht nur einen neuen touristischen Anziehungspunkt geschaffen, sondern auch eine Umstrukturierung der Salzburger Museumslandschaft in Gang gesetzt: Hinter den Kulissen wird das Zusammenwachsen von einer organisatorischen Erneuerung begleitet – eben dieser ist die Veranstaltung gewidmet.
2016
23.06. - 24.06.
Personell ausgedünnte Redaktionen und Journalistinnen/Journalisten unter Zeit- bzw. Produktionsdruck, das Aufkommen immer neuer technischer Möglichkeiten und ein Mediennutzungsverhalten, das sich im Verlauf weniger Jahre radikal gewandelt hat: Gemeinsam mit Medien- und Museumsfachleuten gehen wir der Frage nach, welche Perspektiven sich aus den skizzierten Entwicklungen für die Pressearbeit in Museen ergeben.
2016
16.06. - 17.06.
Die Geschichte des 20. und frühen 21. Jahrhunderts ist in den (kultur)historischen Sammlungen des Landes vergleichsweise unterrepräsentiert. Museen, die zeitgerecht Konzepte formuliert und eine aktive Sammlungstätigkeit begonnen haben, bilden die Ausnahme. Da Museumsverantwortliche mit der Aktualisierung der Sammlungskonzepte das künftige Entwicklungspotenzial ihrer Institutionen definieren, möchten wir uns in einer Reihe von theoretischen Inputs und Praxisberichten mit folgenden Fragen befassen.
2016
19.05. - 20.05.
Im Internet präsent zu sein heißt für Museen längst nicht mehr nur, Ankündigungen und Berichte auch im Netz zu publizieren – online erschließt sich ein weites Spektrum an möglichen Aktivitäten und die digitale Erweiterung aller klassischen Arbeitsbereiche: Neue Formen der Offenheit von Sammlungen, der Vernetzung von Information oder der Interaktion mit den Zielgruppen machen es aber notwendig, über die Institution und die alltäglichen Arbeitsweisen nachzudenken.
2016
12.05. - 14.05.
Das Museum des Warschauer Aufstandes und das POLIN, das erneuerte Katyń Museum oder das geplante Museum der Geschichte Polens – Warschau ist seit gut einem Jahrzehnt, wie andere polnische Städte auch, von einem Museumsboom erfasst. Vor dem Hintergrund einer stark politisierten Auseinandersetzung mit der Deutung der eigenen Geschichte blicken wir auf die Konzepte und Programme ausgewählter Institutionen.
2016
07.04. - 08.04.
Ob speziellen Themen und Ereignissen, einzelnen Persönlichkeiten oder gesellschaftlichen Gruppen gewidmet – Museen entspringen seit jeher dem Zeitgeist. Sie werden vor dem Hintergrund politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklungen sowie sozialer Bewegungen begründet. Sie passen ihre Sammlungen und Programme im einmal gesetzten Rahmen an. Wir fragen uns, was passiert, wenn sich nun Wirklichkeiten radikal ändern.
2016
25.02. - 26.02.
Dioramen gab es in Museen der Natur und Technik, der Geschichte und Ethnologie bereits im 19. Jahrhundert. Für Museumsfachleute boten sie die Möglichkeit der Illusion von Wirklichkeitsnähe und des Zeigens von Objekten im Kontext. Für die Betrachtenden suggerierten sie den Einblick in vergangene oder ferne Welten. Nun hat die Relevanz der Dioramen in der jüngeren Ausstellungsgeschichte aufgrund des Produktionsaufwandes und ihrer Statik abgenommen.
2015
03.12. - 04.12.
Die „Erhaltung des Immateriellen Kulturgutes“ ist zur allgegenwärtigen Forderung avanciert, wobei der Begriff nicht nur die Dokumentation von Sprache, Wissen oder Techniken meint, sondern ihre Aufwertung und Weitergabe als „lebendige Kultur“ einschließt. Wir fragen uns, wie es um das Verhältnis der regionalen und kulturhistorischen Museen zum immateriellen Kulturgut steht und wie sich ihre Verantwortlichen angesichts der Tatsache verhalten können, dass ihre gesellschaftliche Funktion nicht in der Pflege und Wartung des Tradierten liegen kann, sondern ihre Stärke in der Analyse und Kontextualisierung kultureller Phänomene im weitesten Sinn liegt.
2015
19.11. - 20.11.
Etwas als Anschauungsobjekt zu begreifen ist ein produktiver Prozess. Es setzt die Fähigkeit voraus, an eine Betrachtung die Beobachtung anzuschließen, dass die eigene Wahrnehmung, Interpretation und Zuschreibung nur eine von vielen möglichen ist. Nun unterscheiden sich Museen von Medien im Grundsatz dadurch, dass sie Dinge als Anschauungsobjekte und nicht nur als wie auch immer hergestellte Bilder von Dingen zeigen können.
2015
15.10. - 16.10.
In Göttingen entsteht in den kommenden Jahren ein „Museum für die Wissenschaft“, in dessen Mittelpunkt das Wissen-Schaffen in seiner historischen Tiefe und aktuellen Breite auf Basis der über 30 akademischen Sammlungen der Georg-August-Universität steht. Der Einsatz der „Dinge des Wissens“ zur Vermittlung von Wissenschaft knüpft dabei an die Tradition dieser „Universität der Aufklärung“ an, in der Forschung und Lehre von Anfang an und über nunmehr 275 Jahre objektbezogen waren.
2015
02.10. - 03.10.
Architektur ist ein Dokument der Kultur- und Stilgeschichte, ist Speicher technik- und wirtschaftshistorischen Wissens und steht für regionale Wissensnetzwerke und deren Transfer. Institutionen wie Museen, Denkmalbehörden und private Initiativen bemühen sich heute um ihre Erhaltung als Kulturgut. Das Bauen ist jedoch nur eine von vielen Facetten der Architektur.
2015
17.09. - 18.09.
Hinstellen und Stillstellen: Diese Tätigkeiten prägen das Außenbild von Museen seit ihrer Entstehung. Doch mindestens so sehr sind das Herbeischaffen, Sammeln, Kombinieren und Umsortieren seit jeher zentrale Handlungsweisen hinter den Museumsmauern. In einer Spurensuche durch ausgewählte Hamburger Museen gehen wir gemeinsam mit lokalen Fachleuten den Bewegungen von Dingen, Wissen und Alltagspraktiken, Menschen und Sichtweisen nach, ohne welche die musealen Sammlungen nicht zustande gekommen und wissenschaftliche Erkenntnisse oder Ausstellungsnarrative heute nicht denkbar wären.
2015
04.06. - 06.06.
Während die Welt auf Helsinki als Ort der Bildung, des Designs und der Kultur blickt, erlebt die Stadt derzeit einschneidende Umbrüche. Die Exkursion beleuchtet Helsinki als ein in zweierlei Hinsicht umkämpftes Terrain: Einerseits im Hinblick auf das Fortleben geschichtspolitischer Konflikte im Zusammenhang mit der Konstruktion der nationalen Identität, andererseits in Bezug auf die aktuelle Transformation der lokalen Museen und Bildungsinstitutionen von einer wohlfahrtsstaatlichen zu einer neoliberalen Organisationsstruktur – mit den jeweils damit verbundenen Rahmenbedingungen, Diskursen und Ausdrucksformen.
2015
07.05. - 08.05.
Musiker, Künstler und Wissenschaftler, Schriftsteller, Herrscher/Politiker und Revolutionäre: Den zumeist männlichen Genies und Heroen hat man ihre Wohn- und Wirkungsstätten belassen, landauf und landab wurden sie mitsamt ihrem Vermächtnis eben dort musealisiert. Die Stillstellung eines Ortes bzw. seine Neubegründung als Denkmal und Museum war und ist die Garantie dafür, eine Person im öffentlichen Bewusstsein und Gedächtnis zu halten. Sie bietet bis heute die Möglichkeit, persönliche Hinterlassenschaften (als Reliquien) für die Nachwelt, die Forschung oder den Tourismus zu sichern.
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