Museumsakademie Joanneum
Sackstraße 16, 8010 Graz (AT)
2024
26.09. - 27.09.
Das Museum ist ein Raum, in dem Geschichte, Gegenwart und Gesellschaft verhandelt werden. Dementsprechend sind Museen heute, da Migration, religiöse Vielfalt und transkulturelle Identifikationen einen gesellschaftlichen Normalfall darstellen, herausgefordert, sich hierzu zu verhalten. Früher als in anderen Städten wurde die kulturpolitische Relevanz und das Faktum der Migrationsgesellschaft in Frankfurt am Main bereits in den späten 1980er-Jahren erkannt.
2024
25.09. - 27.09.
„Die Antike ist ein Ort der Kämpfe und Auseinandersetzungen!” Was der Autor und Kurator Theophilos Tramboulis mit Blick auf die Athener Museumslandschaft formuliert, nutzen wir als Anregung für eine dreitägige Exkursion, die uns ins Nationale Archäologische Museum, das Benaki-Museum, das Akropolismuseum sowie das Nationale Museum für zeitgenössische Kunst führt. Dort wollen wir gemeinsam mit lokalen Expert*innen analysieren, welche Rolle der Institution Museum in der Vermittlung des antiken Griechenlands seit dem 19. Jahrhundert zukam. Und wir möchten mit Blick auf die jüngere politische Geschichte diskutieren, wie sich der Beitrag dieser Museen zur Formierung eines nationalen Verständnisses griechischer Kultur gestaltete und gestaltet.
2024
27.06. - 28.06.
Über die letzten Jahre lässt sich eine zunehmende Hinwendung der Kultur- und Sozialwissenschaften zu Gefühlen und Emotionen erkennen. Was als „affective turn“ beschrieben wird, ist auch für die Museen in mehrfacher Weise interessant. So rücken mit Themen wie Angst, Scham oder Freude menschliche Empfindungen in den Fokus von Kunst-, Natur- und Kulturausstellungen.
2024
18.04. - 19.04.
Im Dezember 2023 wurde nach dreijähriger Umbauzeit das Wien Museum neu eröffnet! Als neuerlich gewichtiger Spieler in der Wiener Museumslandschaft bezeugt es eindrucksvoll, worin das Potenzial und die gesellschaftliche Relevanz eines Museums heute liegen können.
2024
13.03. - 15.03.
Nachdem Offenheit und partizipativer Impetus mittlerweile als Parameter erfolgreicher Museumsarbeit gelten, erscheinen Fragen nach der Haltung und Organisationskultur im Inneren des Museums immer virulenter. Hierarchische Systeme werden zunehmend durch teambasierte und funktionale Modelle abgelöst.
2024
29.02. - 01.03.
Im Dezember 2023 wurde nach dreijähriger Umbauzeit das Wien Museum neu eröffnet! Als neuerlich gewichtiger Spieler in der Wiener Museumslandschaft bezeugt es eindrucksvoll, worin das Potenzial und die gesellschaftliche Relevanz eines Museums heute liegen können.
2024
22.02. - 23.02.
Künstliche Intelligenz ist derzeit im öffentlichen Diskurs omnipräsent: Durch aktuelle Entwicklungen im Bereich der generativen Technologien ist eine immer größere Benutzer*innengruppe in der Lage, im Handumdrehen neue Medien zu erstellen oder Medieninhalte zu transformieren. Dadurch ergeben sich neue Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen im Umgang mit Text-, Bild- und Wissenskulturen.
2023
23.11. - 24.11.
Nur eine Mode? Neben breitenwirksamen Ausstellungen, die sich der Huldigung von Modeikonen verschreiben oder Mode als Modus der Repräsentation von Herrschaft oder Avantgarde abbilden, zeigen sich im Kontext jüngerer Ausstellungsprojekte vielfältige Ansätze jenseits der Stilisierung. Immer häufiger werden über Mode in Ausstellungen gesellschaftspolitische Fragen verhandelt: Das Kleiden wird zunehmend in seiner soziokulturellen Vielfalt thematisiert, Mode(produktion) als Brennglas globaler Ungleichheit befragt oder auch als Geste der Subversion zum Anhaltspunkt für museale Auseinandersetzung genommen.
2023
23.10. - 24.10.
Die internationalen Debatten zur Dekolonisierung von musealen Sammlungen finden auch in Österreich ihren Niederschlag. In einem Land, das gemeinhin nicht als „Kolonialmacht“ gesehen wurde, liegt es nun auch an den Museen, den „österreichischen Kolonialismus ohne Kolonien“ (Walter Sauer) sowie die Rolle von österreichischen Museen als strukturelle Verstärker von rassistischen Machtverhältnissen und als Akteure in kolonialen Netzwerken zum Thema zu machen.
2023
18.09. - 24.09.
Diesem Spannungsfeld von Orten, Materialität und Erinnerung widmen wir uns auf unserer Reise durch Polen, auf der wir einen speziellen Fokus auf die Entstehungsgeschichten der verschiedenen Gedenkstätten sowie auf materielle und räumliche Dimensionen von Erinnerung legen.
2023
19.06. - 20.06.
Um frühgeschichtliche Themen zugänglich zu machen, braucht es mehr als die schlichte Präsentation von Objekten in Vitrinen. Gerade archäologische Museen stehen deshalb vor der Herausforderung, zeitgemäße Formen der Veranschaulichung zu kreieren, die inhaltlich valide und gleichzeitig für ihre Besucher*innen attraktiv sind.
2023
31.05. - 02.06.
Wer an Schweden denkt, denkt häufig entweder an Wildnis, Wasser und Wikinger – oder aber an hochwertiges Design, den Wohlfahrtsstaat, „Nordic Crime“-Literatur und Greta Thunberg. So treffen sich in Stockholm geballt viele Ideen und Erwartungen, festgehalten in repräsentativen Selbst- und evozierten Fremdbildern – aber auch ad absurdum geführt von Wirklichkeiten, die immer wieder in den Vordergrund drängen.
2023
04.05. - 05.05.
Mythen sind eine Konstante populärer Geschichtskonstruktionen. Durch intensive - und selektive - Rezeption wurden und werden historische Persönlichkeiten in das kollektive Geschichtsbewusstsein eingeschrieben. Der regelrechte Kult, der um sie betrieben wird, kann für Ausstellungsmachende zur Herausforderung werden. Oft treiben das viel zitierte „Diktat der Jahrestage“ und die „Jubiläumskultur“ die Kulturinstitutionen vor sich her. Die als „Heroen“ - seltener als „Hero*innen“ - inszenierten Persönlichkeiten dienen dazu, als Alleinstellungsmerkmale eine Stadt, Region oder gar eine ganze Nation hervorzuheben, und sind somit Projektionsflächen für unterschiedliche Interessensgruppen.
2023
16.03. - 17.03.
Prozesse der Öffnung bilden aktuell auf allen Ebenen – Personal, Programm und Publikum – die zentrale Agenda all jener Museen, die ihre Aufgabe und Relevanz im Kontext heterogener Gesellschaften neu entfalten möchten. Angesichts der demografischen Realitäten werden im Workshop neue strukturelle Ansätze und Strategien kuratorischer Arbeit sowie vermittlerischer Praxis diskutiert.
2023
27.02. - 28.02.
Der ländliche Raum war und ist geprägt von unterschiedlichen Zuschreibungen. Gerade aus einer städtischen Perspektive ist ‚das Land‘ Gegenstand von Projektionen: vom idyllischen Sehnsuchtsort auf der einen Seite bis hin zu Vorstellungen von Rückständigkeit oder Strukturschwäche auf der anderen. Doch die einst scharf empfundene Trennlinie zwischen ‚städtischen‘ und ‚ländlichen‘ Lebensstilen scheint sich angesichts einer immer mobileren, medial vernetzten Welt zusehends aufzulösen. Überkommene Zuschreibungen – aber auch traditionalisierende Selbstbilder im Sinn kulturell homogener Gemeinschaften – bilden Lebenswirklichkeiten auf dem Land keineswegs ab.
2022
20.10. - 21.10.
Die Frage nach dem Sammeln rückt zusehends neu in den Fokus – auch in Museen zeitgenössischer Kunst. Deren Neuausrichtung im Sinn von Orten, an denen eine Reflexion gegenwärtiger und zukünftiger gesellschaftlicher Herausforderungen möglich ist, öffnet auch alternative Potenziale für die Praxis des Sammelns als zentralen Aspekt musealen Tuns. Dabei scheint das ‚Vernetzen‘ als Paradigma von Sammlungsstrukturen verstärkt an die Stelle des Ordnens zu treten. Statt des lange etablierten Fokus auf Einzelobjekte geht es heute immer mehr darum, Sammlungen in Bezügen und Beziehungen zu denken.
2022
19.09. - 20.09.
Grafische Erzählungen in Form von Comics, Cartoons und Graphic Novels sind längst als Objekte im Museum angekommen – als Kunstformen und Bestandteile der Populärkultur. Relativ neu hingegen ist, dass das Zeichnen selbst als Verfahren entdeckt wird, um Ausstellungsinhalte auf eine alternative Weise zu strukturieren und zu vermitteln. Mit Text-Bild-Kombinationen kann es gelingen, Komplexität zu reduzieren und zugleich zu erhalten.
2022
24.08. - 26.08.
Ob das schrittweise eröffnete „Humboldt Forum“, das didaktisch bemerkenswerte „Anne Frank Zentrum“, die neue Dauerausstellung des „Jüdischen Museums Berlin“ oder das in seiner Entstehungsgeschichte kontrovers diskutierte „Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ – es gab in der jüngeren Berliner Vergangenheit einige (Neu-)Eröffnungen schon etablierter und neuer Institutionen, die einen Besuch lohnen!
2022
23.06. - 24.06.
Mit dem Anspruch vieler Museen, sowohl ein Diskursort der Gegenwart zu sein als auch neue Akteur*innengruppen zu involvieren, gehen zusehends neue Kooperationen einher. Immer häufiger wagen sich auch große Häuser mit hegemonialer Gründungs- und Bestehens-Geschichte an Themen mit aktueller politischer Brisanz heran und treten in Austausch mit Aktivist*innen. Und auch diese scheinen in Museen sinnvolle Plattformen für ihre Anliegen zu finden. Selten jedoch geschieht dies gänzlich ohne Reibung, treffen doch oftmals sehr konträre Organisationsstrukturen, Handlungsmuster und Wissensformen aufeinander.
2022
23.05. - 24.05.
Das Verständnis von Arbeit ist im Wandel: Nicht nur verändert sich unsere Arbeitswelt drastisch, sondern ebenso unser Blick auf sie. Auch Museen sind daran beteiligt, Vorstellungen von Arbeit mitzuprägen: Was in musealen Repräsentationen als ‚Arbeit‘ deklariert wird und welche Tätigkeiten davon ausgeschlossen bleiben, ist Teil dieses Aushandlungsprozesses. Die lange verbindliche Orientierung von Museen an bäuerlicher, handwerklicher und industrieller Arbeit wird von aktuellen Entwicklungen jedenfalls verstärkt herausgefordert.
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