6. April 2012, Roswitha Orac-Stipperger
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6. April 2012, Roswitha Orac-Stipperger
Bildinformationen
Nach Osterei und Osterhase dreht sich der letzte Teil unserer österlichen Serie um die typische Osterjause in der Steiermark.
Es ist schon ein ganz spezielles Geschmackserlebnis und es schmeckt einfach nach Ostern. Wer käme während des Jahres auf die Idee, auf eine Nusspotize, auf süßes Milchbrot oder einen (Kärntner) Reindling Selchfleisch zu legen, darüber noch Kren zu streuen und das Ganze genüsslich zu verzehren?
Für diese Gewohnheit gibt es zwar keine exakte Herleitung, aber doch Erklärungsversuche. Süßes Osterbrot und –backwerk stammt eher aus der Speisentradition unserer südlichen Nachbarn. Das beginnt bereits in Kärnten und reicht in die ehemalige Untersteiermark, das heutige Slowenien.
Das Fleisch, auf das man in der Fastenzeit eigentlich verzichtet haben soll, ist nach der Speisensegnung („Fleischweih’) auch wieder erlaubt und was hindert uns daran, diese beiden Köstlichkeiten zu kombinieren. Osterpinzen und anderes süßes Osterbrot haben erst in den letzten Jahrzehnten über Handelsketten ganz Österreich erobert, und es ist eine Frage der Zeit, wann der österliche Geschmackskontrast „süß-salzig-scharf“ in ganz Österreich selbstverständlich sein wird und wieder eine regionale Eigenart verschwunden ist.
Wir hoffen, in dieser Serie einiges Wissenswertes zum Osterbrauchtum geliefert zu haben und wünschen allen unseren Leserinnen und Lesern frohe Ostern und erholsame Feiertage! Vielleicht sieht man sich bei der einen oder anderen Oster-Veranstaltung im Joanneum!