1811 gründete Erzherzog Johann von Österreich (1782–1859) gemeinsam mit den Ständen der Steiermark das Joanneum als „Innerösterreichisches Nationalmuseum“. Ganz den erzieherischen Ideen der Aufklärung verpflichtet, wollte Johann, Bruder des österreichischen Kaisers Franz I., dieses erste öffentliche Museum Österreichs angelegt wissen als eine umfassende Sammlung dessen, „was … die Natur, der Zeitwechsel, menschlicher Fleiß und Beharrlichkeit hervorgebracht haben, was die Lehrer der verschiedenen öffentlichen Anstalten ihren wißbegierigen Zöglingen vortragen. Es soll dieselben versinnlichen, dadurch das Lernen erleichtern [und] die Wissbegierde reitzen […].“
Schon bald nach der Neuaufstellung entstand allerdings erneut Raumnot, und man errichtete zwischen 1890 und 1895 in der Neutorgasse – in unmittelbarer Nähe des „Lesliehofs“ – ein neues Museumsgebäude, das nach Entwürfen von August Gunolt im Stil des Wiener Neubarocks realisiert wurde. Dieser repräsentative Bau beheimatete das „Kulturhistorische und Kunstgewerbemuseum“, zu dem auch die Sammlungsbestände zur Kunst des Mittelalters zählten, aber auch die Landesbildergalerie übersiedelte an diese neue Adresse.
Im Jahr 1941 wurde die Landesbildergalerie schließlich in eine Abteilung für Kunst bis ca. 1800 („Alte Galerie“) und eine andere für jüngere Kunst („Neue Galerie“) geteilt.
Im Lauf des 20. Jahrhunderts wuchs das Joanneum um weitere Sammlungen an, und heute stehen dem Universalmuseum Joanneum neun Gebäude mit historisch wertvoller Bausubstanz als Museumsstandorte zur Verfügung, aber auch qualitätsvolle Beispiele für zeitgenössische Architektur.